CES

Dolby Vision: TVs, Player, Filme – und eine Überraschung

In Las Vegas sind zur bevorstehenden Einführung von Dolby Vision auf Ultra HD Blu-ray eine Reihe passender Geräte zu sehen. Ein angekündigter UHD-BD-Player wird entgegen den Erwartungen das dynamische HDR-Format aber nicht unterstützen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Dolby Vision: TVs, Player, Filme - und eine Überraschung

(Bild: heise online / Nico Jurran)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Bereits im Vorfeld der CES war viel über mögliche Hardware und Software mit Unterstützung für Dolby Vision spekuliert worden. Das HDR-Format (High Dynamic Range) verspricht dank "dynamischer" Metadaten (Informationen über den Kontrast Szene für Szene oder gar Frame für Frame) ein besseres Videobild, als das bislang bei Ultra HD Blu-rays benutzte HDR-10 mit seinen statischen Metadaten (eine Information für den gesamten Film).

Tatsächlich konnte das HDR-Format in Las Vegas punkten: Zum einen mit der Ankündigung der ersten (nicht namentlich genannten) Ultra-HD-Blu-ray-Titel von Lionsgate, Warner und Universal Pictures, die noch im Frühjahr erscheinen sollen. Zum anderen und vor allem mit der Erklärung seitens Sony, seine TV-Modellreihen Z9D, A1 (OLED) und X94/93E per Firmware-Update fit für das HDR-Format zu machen.

Auch an passenden Playern wird es künftig nicht fehlen: Oppo Digital hatte bereits im Dezember den Verkauf des ersten UHD-Blu-ray-Players mit Dolby-Vision-Option gestartet. Das Gerät namens UDP-203 spielte bei einer Präsentation von Dolby mit einer Vorab-Firmware auch tatsächlich die Dolby-Vision-Fassung des Warner-Films "Pan" ab.

Sonys erster UHD-Blu-ray-Player ist nicht in der Lage, das dynamische HDR-Format Dolby Vision zu verarbeiten.

(Bild: heise online / Ulrike Kuhlmann)

Keine große Überraschung war zudem die Ankündigung des ersten Dolby-Vision-tauglichen UHD-Blu-ray-Players UP970 von LG. Der Konzern hatte bereits TVs mit dem HDR-Format im Sortiment und präsentierte auf der CES aber zusätzlich das superdünne Wallpaper-OLED namens "Signature OLED TV W" mit Dolby-Vision-Unterstützung. Dritter Player im Bunde ist ein Modell von Funai, der unter der Marke Philips vertrieben werden wird – und bei dem man abwarten muss, ob und wann er überhaupt auf den deutschen Markt kommt.

Was nun noch fehlt, ist nach der oben angesprochenen Ankündigung der Dolby-Vision-Fernseher ein passender Player von Sony. Und tatsächlich kündigte der Elektronikkonzern auf seiner CES-Pressekonferenz mit dem Modell UBD-X800 seinen ersten Ultra-HD-Blu-ray-Player an. Und der kann zum Listenpreis von rund 400 Euro eine ganze Menge, darunter die Super Audio CDs und Audiofilme im verlustfreien DSD-Format wiedergeben und als Streaming-Client für Amazon, Netflix & Co. fungieren.

Nur eines kann er nicht: Dolby Vision von entsprechenden Discs an den Fernseher weiterleiten. Und dies lässt sich dem Gerät auch nicht per Firmware-Update beibringen, da er schlicht keinen passenden Prozessor eingebaut hat. Da die PS4 Pro wiederum schon keine Ultra HD Blu-rays abspielen kann, bliebe bis auf Weiteres nur die Möglichkeit, zu einem Player eines anderen Herstellers zu greifen, wenn man Dolby Vision von 4K-Scheiben an die oben genannten Sony-Fernseher leiten will.

(nij)