Einstieg ins mobile Bezahlen: Daimler übernimmt Paycash

Autohersteller Daimler übernimmt den Bezahldienstleister Paycash. Der soll künftig Mercedes pay heißen und den Kunden ermöglichen, bequem für Daimlers Mobilitätsdienstleistungen zu zahlen.

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Einstieg ins mobile Bezahlen: Daimler übernimmt Paycash

(Bild: Paycash)

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Autohersteller Daimler steigt ins Geschäft mit dem mobilen Bezahlen ein. Für eine nicht genannte Summe hat der Konzern den Bezahldienstleister Paycash übernommen. Der soll laut Mitteilung nun den Namen Mercedes pay tragen und Daimlerkunden das Bezahlen mit dem Smartphone ermöglichen. Der Bezahldienst sei ein "elementarer Bestandteil" der Daimlerschen Digitalisierungsstrategie, hieß es.

Dabei hat der Konzern aber offenbar weniger die kontaktlose Zahlung für den Supermarkteinkauf im Sinn, sondern eher für die Dienstleistungen, die Daimler selbst anbieten will. "Unsere Kunden können mittels 'Mercedes pay' unsere Mobilitäts- und Dienstleistungsservices ganz einfach per Smartphone bezahlen“, sagt Klaus Entenmann, Vorstandsvorsitzender der Daimler Financial Services. Das sei für die Kunden bequem, da sie nur einmalig ihre Bezahldaten hinterlegen müssten.

Als Beispiele nennt der Konzern eigene Mobilitätsdienste wie den Carsharing-Service car2go und die Taxi-App mytaxi. Auch die Finanzierung und das Leasing von Daimlerfahrzeugen könnten künftig über den Bezahldienst abgewickelt werden. Paycash wurde 2012 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Luxemburg, wo es auch die Lizenz als E-Geld-Anbieter erhalten hat. Neben Mobile-Payment per QR-Code gehören auch Bezahlabwicklung, Gutschein- und Couponsysteme und POS-Hardware für die Akzeptanz von Kryptogeld zur Palette.

Die ganzen digitalen Dienste, die Daimler bereits im Portfolio hat oder noch zu haben plant, sollen unter der Plattform "Mercedes me“ gebündelt werden. Der eigene Bezahldienst ist ein Baustein dieser Plattform. Wie Daimlers Entwicklungschef Ola Källenius kürzlich der Wirtschaftswoche erklärte, erhofft sich der Konzern bereits für 2020 "hunderte Millionen Euro Umsatz“. Dabei solle es Basisdienste gratis geben und kostenpflichtige Premiumangebote. Eine Anwendung, die etwa autonom das Fahrzeug einparkt, kostet dem Bericht nach bereits heute 139 Euro für drei Jahre.

Mercedes ist nicht der einzige Autohersteller, der sich in Richtung Payment ausbreitet. Ende Dezember hatte Volkswagen laut dem Fachdienst Ngin Mobility den kanadischen Anbieter Paybyphone übernommen, mit dem sich aktuell in rund 300 Städten Parkgebühren per Smartphone-App begleichen lassen. Bereits 2015 verleibte sich der Wolfsburger Konzern den Bezahldienstleister Sunhill ein – das Ziel liegt in der gleichen Richtung wie bei Mercedes.

(axk)