Kassel: Vernetzung für besseren Verkehrsfluss

Ein neues Forschungsprojekt soll in Kassel der Verkehrsfluss verbessern. Im Pilotprojekt werden Straßenbahnen, Busse und Rettungswagen direkt mit den Ampeln kommunizieren, um sekundengenau Grün zu bekommen

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht

(Bild: Deutsche Bahn AG / Annette Koch)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Seit 1849 gibt es in Kassel den Bahnhof Wilhelmshöhe, der zunächst anders hieß. Die letzte große Sanierung wurde im Jahr 1991 abgeschlossen.

(Bild: Deutsche Bahn AG / Annette Koch)

Ein neues Forschungsprojekt soll in Kassel der Verkehrsfluss verbessern. Im Pilotprojekt werden Straßenbahnen, Busse und Rettungswagen direkt mit den Ampeln kommunizieren, um sekundengenau Grün zu bekommen. „Wir wollen keine Sekunde verschenken“, sagte Prof. Robert Hoyer von der Universität Kassel bei der Vorstellung des bundesweit einzigartigen Projekts. Dies habe auch Vorteile für andere Verkehrsteilnehmer, betonte er. Bei besserer Abstimmung der Grünphase für Straßenbahnen sollen Autofahrer und Fußgänger mehr Zeit haben.

Ab Mitte 2018 soll die Technik im laufenden Verkehr eingesetzt werden. In der Testphase werden 15 Ampeln und insgesamt zehn Straßenbahnen, Busse und Rettungswagen mit dem System arbeiten. Diese melden sich automatisch über entsprechende Technik bei der Ampel an. Dann wird sekundengenau berechnet, wann das Fahrzeug die Kreuzung erreicht. Für Rettungswagen ergebe sich zusätzliche Sicherheit bei Blaulichtfahrten, sagte Martin Hauck vom Arbeiter-Samariter-Bund. Kassels Verkehrsdezernent Christof Nolda (Grüne) hofft, dass der Verkehr „stadtverträglich, umweltfreundlich, sicher und effizient“ wird. Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit 2,3 Millionen Euro.

Kassel ist mit seinem Vorhaben nicht allein: Auch andere Städte in Hessen wollen den Verkehrsfluss optimieren. In Offenbach wird derzeit an einem Verkehrsmanagementplan für das Stadtgebiet gearbeitet, wie ein Sprecher der Stadt sagte. Um Kreuzungen mit hoher Verkehrsdichte leistungsfähiger zu machen, will die Stadt zusätzliche Detektoren wie Induktionsschleifen oder Radar und Video einbauen. Damit sollen die Signalsteuerungen der einzelnen Knotenpunkte so aufeinander abgestimmt werden, dass die Fahrzeuge mit möglichst wenig Halten durchfahren können. Ziel sei es, Staus zu vermeiden und Schadstoff- und Lärmemissionen zu senken. (mfz)