Intel patriotisch: 7 Milliarden US-Dollar für "American Innovation"

Intel tutet ins Trump-Horn: Bei einem Treffen mit dem US-Präsidenten verspricht CEO Brian Krzanich rund 10.000 neue Jobs in Arizona nach der Inbetriebnahme der 7-nm-Chip-Fab 42.

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Intel Fab 42 in Chandler/Arizona

Intel Fab 42 in Chandler/Arizona; im Hintergrund Fab 32 (2007) und Fab 12 (1996)

(Bild: Intel)

Lesezeit: 2 Min.
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Intel-CEO Brian Krzanich hat bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus angekündigt, rund 7 Milliarden US-Dollar in die Fertigstellung der Halbleiterfabrik Fab 42 am Standort Chandler bei Phoenix/Arizona zu investieren.

Wörtlich schreibt Intels Pressestelle: "Intel Supports American Innovation with $7 Billion Investment". Wenn die Fab 42 in drei bis vier Jahren Prozessoren mit 7-Nanometer-Strukturen produziert, soll sie rund 3000 Mitarbeiter beschäftigen und bei Zulieferern für schätzungsweise rund 7000 weitere dauerhafte Jobs sorgen.

Intel hatte den Bau der Fab 42 im Jahr 2011 begonnen, wegen der Absatzschwäche im PC-Markt dann aber 2014 entschieden, die Fab auf Eis zu legen. Ursprünglich sollte sie 14-nm-Prozessoren fertigen, wie sie Intel derzeit ausliefert.

Nun hat sich Intel offensichtlich entschieden, das Werk für die 7-nm-Fertigung auszurüsten. Diese wird erst in einigen Jahren anlaufen, ab Ende 2017/Anfang 2018 will Intel zunächst 10-nm-Prozessoren ausliefern.

Im Jahr 2011 hatte Intel mit 5 Milliarden US-Dollar an Investitionen für die Fab 42 gerechnet. Ob die jetzt angekündigten 7 Milliarden diese Summe schon enthalten und ob die höheren Kosten mit der teureren Fertigungstechnik für feinere Strukturen zusammenhängen, beispielsweise für teure EUV-Lithografie, ist derzeit unklar.

In Chandler betreibt Intel seit 1996 bereits die Fab 12 und seit 2007 die Fab 32. Chandler ist Intels zweitgrößter Fertigungsstandort in den USA nach Hillsboro/Oregon. Zusammen mit dem Standort Ocotillo beschäftigt Intel in Arizona nach eigenen Angaben rund 11.000 Mitarbeiter und hat in die Fertigungstechnik seit den 90er-Jahren dort über 20 Milliarden US-Dollar investiert.

Intel unterstützt öffentlich keine Partei; allerdings wollte CEO Brian Krzanich im Juni 2016 ein Fund-Raising-Dinner für Donald Trump veranstalten, das nach Rückfragen der New York Times abgesagt wurde.

In den vergangenen Jahren ist Intels einstiger Vorsprung bei der Strukturverkleinerung deutlich geschrumpft; Verzögerungen bei der 10-nm-Technik hatte Krzanich 2015 eingestanden und der weltgrößte Auftragsfertiger TSMC will Intel überholen. Samsung fertigt den Qualcomm Snapdragon 835 derzeit bereits mit 10-nm-Strukturen, er soll in wenigen Monaten in Geräten erhältlich sein.

Intel baut derweil die Foundry-Sparte aus, um mit Auftragsfertigung die eigenen Fabs besser auszulasten. (ciw)