Internet für europäische Kurzstreckenflüge

Mobile Hotspots im Auto, WLAN im Zug, aber über den Wolken ist man außer bei Interkontinentalflügen in der Regel noch immer offline. Das soll sich dank des europaweiten Sondernetzes EAN mit modifizierter LTE-Technik ändern.

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Internet demnächst auf Kurzstreckenflügen
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Von
  • Volker Zota

Nachdem es inzwischen WLAN in der 2. Klasse des ICE gibt und Fahrgastverbände drahtloses Internet sogar für U-Bahnen und Regionalzüge fordern, dürften sich Fluggäste etwas vergessen vorkommen. Zwar gibt es Satelliten-Internet auf Langstrecken, doch wer durch Europa jettet, bleibt in der Regel weiterhin offline.

Laut Umfragen sind knapp 70 Prozent der Fluggäste bereit, für Internet im Flugzeug zu bezahlen. Grund genug für ein Konsortium bestehend aus Telekom, Inmarsat, Nokia und Flugzeugausstatter Thales, das European Aviation Network (EAN) aus der Taufe zu heben. Es kombiniert spezielle modifizierte LTE-Bodenstationen und Satellitentechnik, um fast in ganz Europa Flugzeuge mit schnellem Internet zu versorgen.

Normales LTE ist für Geschwindigkeiten bis zu 350 km/h ausgelegt. Entsprechend funktioniert es auch in Schnellzügen, aber nicht in Verkehrsflugzeugen, die mit Rückenwind Geschwindigkeiten jenseits von 1000 km/h erreichen können. Die bei Annäherung an oder Entfernung von der LTE-Basistationen durch den Doppler-Effekt entstehende Frequenzverschiebung muss von dem im Flugzeug montierten Mobilteil ausgeglichen werden. Urs Mansmann erläutert, welche Herausforderungen zu bewältigen sind, um latenzarmes, schnelles Internet im Flugzeug zu realisieren:

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EAN soll 2018 europaweit zur Verfügung stehen. Zu den ersten Kunden werden die International Airlines Group (IAG) mit British Airways, Iberia, Aer Lingus und Vueling gehören. Auch die Lufthansa kündigte kürzlich eine bis zum 30. Juni dauernde Testphase für den Internet-Zugang auf europäischen Flügen mit dem Airbus A320 an.

Mehr zu schnellen Breitbandzugängen für Flugzeuge per LTE lesen Sie in der aktuellen c't 4/17. (vza)