Abgas-Skandal: Interne Dokumente belasten angeblich Audi-Chef

Bereits im Jahr 2008 soll Audi-Chef Rupert Stadler in die Manipulation von Abgaswerten in seinem Unternehmen involviert gewesen sein.

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Abgas-Skandal: Interne Dokumente belasten angeblich Audi-Chef

Rupert Stadler

(Bild: audi.de, Archiv)

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Rupert Stadler, seit 2006 Vorstandsvorsitzender der Audi AG, wird angeblich von internen Dokumenten aus seinem Unternehmen im Abgas-Skandal belastet. Er habe Protokolle und Präsentationen von Arbeitsgruppen gekannt, in denen unter anderem im Jahr 2008 die Manipulation von Abgaswerten von Dieselmotoren vorbereitet worden seien, berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner kommenden Ausgabe.

Nach Erprobungsfahrten hätten Audi-Techniker die "Einführung zweier Betriebsmodi" vorgeschlagen. Auf dem Prüfstand sollten die Stickoxide bestmöglich gereinigt werden, im normalen Fahrbetrieb dagegen nur zu "30–70 Prozent". Das sei auf mehreren Schaubildern einer internen Präsentation festgehalten worden, die dem Spiegel nach eigenen Angaben vorliegt.

Bei Audi habe es eine langwierige Auseinandersetzung zwischen Vertriebsleuten und Motorenentwicklern über den Einsatz der verbotenen Motoren-Software gegeben. Das sei in Protokollen festgehalten worden. Einige der Arbeitskreise seien Stadler direkt zugeordnet gewesen, hatte Hans-Georg Kauffeld, der Anwalt des beurlaubten Motorenentwicklers Ulrich Weiß, vor Gericht ausgesagt.

Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)

Mitte September 2015:  Die US-Umweltschutzbehörde EPA beschuldigt den Volkswagen-Konzern, Diesel-PKWs der Baujahre 2009 bis 2015 mit einer Software ausgestattet zu haben, die die Prüfungen auf US-amerikanische Umweltbestimmungen austrickst. Zu ähnlichen Untersuchungsergebnissen ist auch das California Air Resources Board (CARB) gekommen. Beide Behörden schicken Beschwerden an VW. (Im Bild: Zentrale der EPA in Washington D.C.)
(Bild: EPA
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(anw)