Kaufberatung: Die Wahl des richtigen Kraftrads

Der März ist traditionell der Monat mit den meisten Motorradkäufen. Erstaunlich viele Anfänger und sogar Wiedereinsteiger wählen allerdings für sie ungeeignete Modelle. Daher hier rechtzeitig vor Saisonstart die Warnung vor den fünf wichtigsten Fehlern

vorlesen Druckansicht 28 Kommentare lesen
Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Ingo Gach
Inhaltsverzeichnis

Der März ist bei uns traditionell der Monat mit den meisten Motorradkäufen, viele Motorradfans harren der ersten warmen Tage, um das neue Bike auszuführen. Darunter auch immer wieder Impulskäufer, die offenbar zugegriffen haben, ohne vernünftig über den Kauf nachgedacht zu haben. Wer jetzt verständnislos den Kopf schüttelt, sollte mal seine Frau fragen, ob sie noch nie Schuhe gekauft hat, die zwar zwei Nummern zu klein waren, aber die sie unbedingt haben wollte. Motorräder sind leider erheblich teurer, und wer da zum falschen Modell greift, hat den Ärger und Frust bei der ersten Ausfahrt schon vorprogrammiert. Deshalb hier fünf Regeln, die man vor dem Kauf eines Motorrads beachten sollte.

Am einfachsten zu klären ist sicher die Typfrage: Einem Chopperfan eine Enduro aufzuschwatzen ist reine Zeitverschwendung. Wer Sportmotorräder zwar toll findet, aber damit jeden Tag zur Arbeit pendeln oder gar in den Urlaub fahren möchte, sollte nicht der Versuchung erliegen, ein Modell mit tief positionierten Stummellenkern und minimalen Sitzkomfort zu kaufen, nur weil Valentino Rossi ein ähnliches Bike pilotiert.

Kaufberatung: Die Wahl des richtigen Kraftrads (10 Bilder)

Nicht jedes Motorrad ist für jeden Fahrer geeignet. So schön das Modell auch sein mag, wenn es zu groß ist, wird es einem Probleme bereiten. Wer eine riesige Reiseenduro kauft, wie etwa die Yamaha XT Z 1200 Super Ténéré, sollte sich im Klaren sein, dass er über fünf Zentner Gewicht in Kombination aus einer luftig hohen Sitzposition dirigieren muss.

Dann wäre noch die Kostenfrage zu klären. Spielt Geld keine große Rolle, kann man ein Neufahrzeug in Betracht ziehen, bei einem bescheidenen Budget blickt man sich lieber auf dem Gebrauchtmarkt um. Soll es ein reines Spaßfahrzeug für die Hausstrecke am Wochenende sein oder plant man damit auch in den Urlaub zu fahren? Sitzt manchmal eine Sozia hinten drauf oder geht es auf die Rennstrecke?

Die beliebten Reiseenduros, aber auch Sportenduros haben den entscheidenden Nachteil, dass sie mit ihren schwindelerregenden Sitzhöhen für kleine Staturen meist ungeeignet sind. Wer nicht mit beiden Füßen auf den Boden kommt, wird sich unsicher fühlen. Tieferlegungssätze gibt es zwar für viele Modelle, aber sie verändern die Fahrwerksgeometrie und zwar nicht immer zum Besseren. Umgekehrt hocken Großgewachsene oft mit zu stark angewinkelten Beinen auf sportlichen Motorrädern, weil die Fußrasten zu hoch liegen.