LTE-V2X: Direktkommunikation zwischen Fahrzeugen im Test auf der A9

Bosch, Vodafone und Huawei testen das neue LTE-V2X für Fahrzeugkommunikation über kurze Distanzen. Das System soll Unfälle verhindern.

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Autobahn, Pkw-Maut
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andrijan Möcker

LTE-Vehicle-to-anything (V2X) heißt die neue Spezifikation für direkte Kommunikation von Fahrzeugen, die Vodafone, Bosch und Huawei derzeit gemeinsam auf der Autobahn 9 bei Allershausen in Bayern testen. Die LTE-Erweiterung ermöglicht den direkten Versand von Daten ohne zwischengeschaltetes Mobilfunknetz. Dies beschleunigt die Übertrag und spart Netzkapazität.

LTE-V2X soll dabei helfen, Unfälle abzuwenden. Mit einer Reichweite von etwa 300 Metern dient die Technik der Kommunikation von Fahrzeugen untereinander und mit anderer Verkehrstechnik in ihrer unmittelbaren Umgebung. Diese übertragen Daten wie Geschwindigkeit, Position und Informationen zum Spurwechsel. Der Versand soll mit sehr geringer Verzögerung stattfinden und so kurzzeitige Reaktionen ermöglichen. Nähert sich zum Beispiel während eines Spurwechsels ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit, kann der Fahrer aufgrund eine Warnung erhalten, sofern sich aus den übertragenen Daten ergibt, dass ein Unfall droht.

Besonders für autonome Fahrzeuge dürfte LTE-V2X Vorteile bieten, da diese bisher nur mit eigenen Sensordaten arbeiten. Die Spezifikation ist freilich noch nicht festgeklopft. Man kann daher erwarten, dass die Ergebnisse des Feldtests in die Normierung einfließen.

Für den Test installierte Vodafone ein separates Mobilfunknetz entlang der Teststrecke. Die Netztechnik für Basisstationen und Autos stammt von Huawei. Bosch steuert die Mobilfunkmodule für die Fahrzeuge bei, entwickelt die Software und liefert Messwerte. Aktuell testen die Partner die Eignung als Echtzeit-Warnsystem beim Spurwechsel. Später sollen auch andere Szenarien geprüft werden, etwa die Nutzung zur Unfallprävention bei unvorhergesehenen Bremsvorgängen vorausfahrender Fahrzeuge.

[Update: 23.02.2017 - 17:15 Uhr] Auf Anfrage von heise online teilt Bosch mit, dass das Mobilfunknetz von Vodafone die Sende- und Empfangskoordination der in den Fahrzeugen verbauten Funkmodule übernimmt. Zudem gäbe es kein fest geplantes Ende der Tests. Die Partner würden in regelmäßigen Gesprächen entscheiden, wie weiter verfahren wird. Technische Details wie Frequenzbänder, Datenraten und Latenzen verriet Bosch jedoch nicht, man habe sich auf Geheimhaltung verständigt.

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(amo)