iPhone 8: Was wir über das neue Apple-Handy wissen – und was nicht

Vermutlich im September wird Apple seine nächste Smartphone-Generation vorstellen. Schon jetzt machen diverse Details die Runde. Mac & i geht der Frage nach, was an ihnen dran ist.

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iPhone 7

So wie das iPhone 7 wird das "iPhone 8" wohl nicht aussehen.

(Bild: dpa, Peter Kneffel)

Lesezeit: 7 Min.
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Eines ist schon mal klar: Das "iPhone 8" wird für Apple sehr, sehr wichtig. Zwar hatten sich die Verkäufe beim iPhone 7 zuletzt sogar ordentlicher entwickelt, als Experten dachten. Aber von der nächsten großen iPhone-Generation erwarten Analysten, Marktbeobachter und vor allem natürlich die Kunden nicht weniger als eine Revolution.

Das iPhone 7 erkennt man am fehlenden Kopfhöreranschluss.

Das hat den einfachen Grund, dass Apple seinem Top-Smartphone seit drei Generation kein neues Gehäuse verpasst hat und stattdessen nur inkrementelle Verbesserungen bei der Hardware vornahm. iPhone 6, 6s und 7 sehen dementsprechend (fast) gleich aus, erkennen kann man die Generation eigentlich nur anhand der veränderten Kamera und – beim iPhone 7 – dem weggelassenen Kopfhöreranschluss. Beim "iPhone 8" muss sich daher endlich optisch wieder etwas ändern – und nach allen Gerüchten und Experteneinschätzungen, die bislang vorliegen, wird dem auch so sein.

Aktuell sieht alles danach aus, dass Apple sich auch 2017 an seinen eingeübten iPhone-Veröffentlichungsrhythmus hält. Dieser besagt seit Jahren, dass der Konzern neue Handys im Herbst – üblicherweise im September – vorstellt und dann erste Modelle an Vorbesteller ein bis zwei Wochen später ausliefert. Dagegen spricht einzig und allein, dass Apple beim iPhone in diesem Jahr ein rundes Jubiläum feiert: Am 29. Juni 2017 sind es genau zehn Jahre her, dass Apple seine erste iPhone-Generation in den USA auf den Markt brachte. Allerdings ist eher nicht damit zu rechnen, dass Apple genau diesen Termin einhalten will – auch wenn es momentan Spekulationen darüber gibt, dass das Unternehmen vorzeitig mit der "iPhone 8"-Produktion beginnt.

Was den Namen für das nächste iPhone anbetrifft, werden derzeit zwei heiße Kandidaten gehandelt. Entweder "iPhone 8" in Nachfolge des iPhone 7 – oder "iPhone X", womit Apple zwar mehrere Generationenziffern übersprungen hätte, aber dem zehnjährigen Jubiläum Genüge tun würde. Aktuell tippen viele Beobachter aber auf ein schlichtes "iPhone 8" – wobei zwei weitere Geräte mit einem anderen Namen erscheinen könnten.

Momentan gehen die meisten Marktkenner davon aus, dass Apple in diesem Jahr drei statt zwei neue iPhones vorstellen wird. Dabei soll es sich um ein Topmodell handelt, das mit einem komplett neuen Design auf den Markt kommt – sowie zwei weiteren Geräten, die sich (wieder) an iPhone 6, 6s und 7 orientieren.

Die drei neuen iPhone-Baureihen laut KGI-Analyst Ming-Chi Kuo.

(Bild: KGI)

Letztere werden wohl in den bisher verwendeten Gehäusegrößen 4,7 Zoll und 5,5 Zoll (Plus-Variante) erscheinen und über ein verbessertes Innenleben, also beispielsweise einen schnelleren Hauptprozessor und eine überarbeitete Kamera, verfügen. Eventuell nennt Apple diese beiden Modelle "iPhone 7s" beziehungsweise "iPhone 7s Plus", um ihre Herkunft zu verdeutlichen – und möglichen Enttäuschungen vorzubeugen. Als neue Hardware-Funktion könnte Apple erstmals drahtloses Laden ermöglichen – wobei dann vermutlich doch (leichte) Umbauten am Gehäuse der beiden Geräte notwendig wären, ist die Rückseite von iPhone 6 bis 7 doch aus Aluminium.

Beim "iPhone 8", das womöglich als hervorgehobenes Einzelmodell erscheint und mit über 1000 US-Dollar Startpreis das bislang teuerste iPhone werden könnte, ist hingegen mit einem komplett neuen Gehäusedesign zu rechnen.

Wie man sich das "iPhone 8" optisch vorstellen muss, ist noch unklar. Hieß es anfangs noch, Apple plane ein neues Phablet mit 5,8 Zoll großem Bildschirm, verstärken sich in den vergangenen Wochen Gerüchte, laut denen das neue Gerät die vergleichsweise kleinen Außenabmaße des regulären iPhone haben soll, in dem aktuell ein 4,7-Zoll-Bildschirm steckt. Dennoch werde das Display eine Diagonale von insgesamt 5,8 Zoll haben, wie der üblicherweise gut informierte Analyst Ming-Chi Kuo vom Bankhaus KGI berichtet.

Das heißt, dass der Bildschirm wenig Rand haben wird – oder womöglich abgerundet ist, wie man es vom Samsung Galaxy S7 Edge kennt. Allerdings gab es zuletzt Berichte, wonach Apple Produktionsschwierigkeiten mit solcherlei Curved-Displays habe, weshalb der Schirm weiter flach bleibe. Der Akku des "iPhone 8" soll so groß sein wie der des iPhone 7 Plus – umgesetzt wird dies durch eine "Stacked"-Hauptplatine mit zahlreichen Schichten, die mehr Raum für den Akku lässt.

Abgerundete Kanten gibt's beim "iPhone 8" wie hier bei Samsung vermutlich nicht.

Angeblich wird das "iPhone 8" über zwei geteilte Bildschirme verfügen: Ein Hauptdisplay mit 5,15 Zoll sowie einen kleineren Zusatzbildschirm als sogenannten Funktionsbereich. Hier sollen alle Bedienknöpfe inklusive Homeknopf in Form virtueller Buttons vorliegen. Ob das bedeutet, dass der Fingerabdrucksensor Touch ID verschwindet, lässt sich noch nicht sagen – vielleicht steckt er diesmal direkt im Display. Berichtet wird bereits, dass Apple – eventuell zusätzlich – auf eine Gesichtserkennung zur Geräteabsicherung setzt.

Für diese Gesichtserkennung, aber auch für Augmented- und Mixed-Reality-Funktionen, verbaut Apple im "iPhone 8" angeblich eine neuartige, revolutionäre Frontkamera, die dank Infrarot-Sensoren 3D-Bilder erfassen kann. Apple-Chef Tim Cook hatte zuletzt wiederholt Apples Interesse an AR-Technik betont.

Das "iPhone 8" soll erstmals nicht mehr einen LCD-basierten Bildschirm haben, sondern organische Leuchtdioden, sogenannte AMOLEDs, nutzen – und das in einem Gehäuse fast vollständig aus Glas, gehalten durch einen Stahl- oder Alurahmen. Apple hat in Sachen AMOLED angeblich eine milliardenschwere Großbestellung bei Samsung ausgelöst – für bis zu 160 Millionen Geräte. Sollte das stimmen, wäre das die bislang größte OLED-Produktion aller Zeiten.

Dank Stacked-Hauptplatine soll das "iPhone 8" einen großen Akku mitbringen.

(Bild: KGI)

Strom soll das "iPhone 8" erstmals drahtlos beziehen. Gab es anfangs Spekulationen, Apple plane eine ganz neue Ladetechnik ohne Ladeschalen und ähnliches, läuft es nun wohl auf den eingeübten Ladestandard QI hinaus, dem der Konzern kürzlich beitrat.

Was das weitere Innenleben des "iPhone 8" anbetrifft, kann man bislang nur spekulieren. Apple dürfte seine hauseigene ARM-Chipreihe weiter verbessern, der wohl "A11" genannte Chip dürfte nochmals mehr Leistung bringen. In Sachen RAM-Speicherausstattung ist erneut mit 3 GByte zu rechnen wie beim iPhone 7 – womöglich aber auch mit 4 GByte. Apple soll zudem planen, beim "iPhone 8" gleich mit 64 GByte Flash statt mit 32 GByte zu starten, was sicherlich lobenswert wäre.

Auch wenn die Gerüchteküche seit Monaten kocht – schon lange war es bei einer neuen iPhone-Generation nicht mehr so spannend wie im Jahr 2017. Apple scheint das zehnjährige Jubiläum seines Hit-Smartphones auskosten zu wollen. Hardwaredetails sickern zwar nach und nach durch, Gehäuseleaks samt Bildern oder ähnliches hat es aber bislang noch nicht gegeben – auch nicht aus Apples des Öfteren recht geschwätziger asiatischer Lieferkette. Doch bis September ist noch eine lange Zeit. Mac & i und heise online berichten natürlich weiter aktuell.

[Update 1.03.2017 14:15 Uhr] Einem neuen Bericht zufolge könnte das "iPhone 8" den seit fünf Jahren gängigen Lightning-Port gegen USB-C eintauschen.

10 Jahre iPhone: Vom ersten iPhone zum iPhone 7 (10 Bilder)

Steve Jobs bei der Präsentation des ersten iPhones im Januar 2007.

(bsc)