Stuttgart: Saubere Luft durch saubere Straßen?

Die Stadt Stuttgart will ihr Feinstaub-Problem künftig auch mit einer besseren Straßenreinigung lösen. Stuttgarts Oberbürgermeister Kuhn (Grüne) stellt ein entsprechendes Testprojekt vor. Mit dabei sind Reinigungsfirmen und die Dekra

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Umweltschutz

(Bild: DUH / Miriam Reh / Tim Adler)

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  • dpa

Messung der Schadstoffbelastung in Stuttgart

(Bild: DUH / Miriam Reh / Tim Adler)

Die Stadt Stuttgart will ihr Feinstaub-Problem künftig auch mit einer besseren Straßenreinigung lösen. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) stellt am Mittwoch (1. März 2017) ein entsprechendes Testprojekt vor. Mit dabei sind Reinigungsfirmen und der Prüfkonzern Dekra, der Analytik und Messtechnik für den Test organisiert. Vorgestellt werden sollen das Reinigungskonzept für die Straßen rund um das besonders belastete Neckartor und die eingesetzten Maschinen. Die Arbeiten beginnen in der Nacht zum Donnerstag und laufen bis Ende März. Auch eine Mooswand soll helfen und Feinstaub aus der Atmosphäre filtern.

Stuttgart kämpft seit langem mit dreckiger Luft. Zuletzt hatten sich Grüne und CDU darauf geeinigt, ab 2018 an Tagen mit extrem hoher Schadstoffbelastung etliche Straßen im Zentrum für Diesel-Fahrzeuge zu sperren, die maximal die Abgasnorm Euro 5 erfüllen. Dabei geht es vor allem um die Reduzierung von Stickoxid (NOx). Das hatte für einigen Wirbel gesorgt. Bosch-Aufsichtsratschef Franz Fehrenbach hat die geplanten Fahrverbote als „wirtschaftspolitisch verheerend“ kritisiert. „Ich befürchte, dass nach diesem Kommunikations-Gau aufgrund des Kabinettsbeschlusses in ganz Deutschland das Ende des Diesel-Pkw eingeläutet wurde“, schreibt der frühere Chef des Autozulieferers in einem Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Ausgabe vom 1. März 2017) vorliegt. Der Diesel werde „pauschal zum Sündenbock“ abgestempelt.

Einen ähnlichen Versuch unternahm bereits ab 2008 die Stadt Halle. Dabei sei festgestellt worden, dass die Nassreinigung „grundsätzlich“ zur Feinstaubbindung führe. (mfz)