Unfrisiert

Neuvorstellung: Honda Civic R

Hondas neuer Civic R macht seine Fortschritte im Detail. In akribischer Feinarbeit haben die Ingenieure an Aerodynamik und Fahrwerk geschraubt, um den Wagen noch schneller um die Nürburgring-Nordschleife fahren zu lassen. Mehr Leistung erachteten sie dazu aber offensichtlich als unnötig

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Neuvorstellung: Honda Civic R 18 Bilder
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
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Hideki Kakunima, als Automobil-Ingenieur bei Honda mit dem Civic R betraut, schätzt das das Leistungsvermögen des neuen Hot-Hatch-Honda ziemlich selbstbewusst ein: „Dieser Civic R wird besser als der Vorgänger und damit neue Rennstrecken-Rekorde einfahren.” Der alte umrundete die Nordschleife in einer Zeit von 7:50,63 Minuten. Ein Spitzenwert für einen Fronttriebler.

Schiere Motorkraft kann hier offenbar keine Verbesserung mehr bringen, denn der bekannte Zweiliter-Vierzylinder mit Turboaufladung leistet jetzt 320 PS und erreicht maximal 400 Nm. Bisher waren es 310 PS und ein identisches Drehmoment – ein Unterschied in der Papierform, pflichtgemäß abgeliefert wegen des neuen Modells, aber beim Fahren wohl kaum spürbar. Die auffälligere Änderung ist eine Auspuffanlage mit drei Endrohren. Das zentrale Rohr soll unliebsame Frequenzen bei hohen Geschwindigkeiten unterdrücken.

Noch besser sichtbar werden die Ambitionen des Civic R an seinen Aerodynamik-Maßnahmen. Mit seinem monströsen doppelten Heckspoiler erinnert er an einen Mitsubishi Lancer Evolution. Doch folgt dieses Design der Funktion, wie auch die sogenannten „Air Curtains”, bei denen die Luft gezielt durch die Radhäuser geleitet, den seitlichen Kanälchen entlang der Frontschürze bis zum Heck oder die Spoiler, die den Luftstrom gezielt auf neugestalteten Doppel-Heckflügel richten. „Mehr Abtrieb bei weniger Luftwiderstand” hieß es wohl sinngemäß im Lastenheft.

Tiefergelegter Fahrer

Nicht sichtbar sind die Maßnahmen am Chassis, das 38 Prozent verwindungssteifer sein soll. Identisch mit dem des regulären Civic wurde es an neuralgischen Stellen versteift und verspricht so ein präziseres Fahrverhalten. Eine ausgewogenere Balance soll eine Gewichtsverteilung von 62:38 herstellen, statt der bisherigen 65:35. Der Schwerpunkt soll zudem deutlich tiefer liegen, wozu auch der Fahrer mit einer fünf Zentimeter niedrigeren Sitzposition wesentlich beizutragen hilft. Für manchen Fahrer könnte sich die Sitzposition noch besser einzustellen, wenn die Lenkradsäule sich um ein paar Zentimeter weiter in der Länge verstellen lassen würde.