Nobel-Ableger

Vorstellung: VW Arteon

VW stellt mit dem Arteon ein zweites Stufenheck in der Mittelklasse vor. Global könnte diese Strategie erfolgreich sein, hierzulande eher nicht. Mit den grundsätzlichen Qualitäten des Autos hat das nur wenig zu tun

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VW Arteon 14 Bilder

(Bild: VW)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

Wer seinen Blickwinkel auf den deutschen Markt verengt, müsste VW für die Entscheidung, in der Mittelklasse ein zweites Stufenheck anzubieten, großen Respekt zollen. Denn der Konzern hat bekanntermaßen aktuell andere Sorgen als den Nachfolger eines Autos vorzustellen, das hierzulande eher selten anzutreffen ist. Das sich dies beim ähnlich konzipierten VW Arteon ändern wird, scheint eher unwahrscheinlich. Doch VW macht sich Hoffnungen auf den großen Märkten.

Konservatives Design

Zurückhaltende Anpreisung ist nicht die Sache werkseigener Autoren. Und so wird dem Arteon im Beipackzettel von VW nicht nur angedichtet, er sei ein „avantgardistischer Business-Class-Gran-Turismo, der gleichermaßen Herz und Verstand berührt“, sondern auch, er biete einen „ersten Ausblick in eine neue Design-Ära“. Wohlwollend formuliert knüpft diese dann allerdings unserer Ansicht ohne größere Brüche an die bisherige Linie an. VW bleibt bei einer konservativen Designsprache, was nicht verwunderlich ist. Damit ist man global schließlich noch immer sehr erfolgreich.

Der Arteon wird nur als Stufenheck angeboten. Allerdings öffnet sich nicht nur die kleine Klappe der Stufe, sondern auch die Heckscheibe, was das Beladen doch sehr erleichtert. VW gibt ein Kofferraumvolumen von 563 bis 1557 Litern an und übertrifft damit so manchen Kombi. Das soll keineswegs zu Lasten der Räumlichkeiten weiter vorn gehen. Vielmehr verspricht VW, beim Thema Beinfreiheit hinten „best in class“ zu sein. Der Radstand entspricht mit 2,841 m exakt dem des Skoda Superb, der, was das Platzangebot angeht, wirklich herausragend ist.

Passat-Interieur

Von einer neuen Design-Ära ist im Innenraum noch weniger zu sehen als beim Exterieur. VW hat nahezu eins zu eins das Cockpit aus dem aktuellen Passat übernommen, inklusive einiger funktionaler Mängel. Ablagen sind rar, das Display des Infotainmentsystems ist zu tief eingebaut und dem teuersten Navigationssystem ist in der neuesten Generation der Drehregler für die Lautstärke abhanden gekommen. Stattdessen wird die nun über Touch-Felder geregelt. Wer sich damit gar nicht anfreunden mag: Das weniger teure der beiden Navis hat nach wie vor Drehregler.