Lkw-Kartell: Spediteure fordern Schadenersatz

Mehr als 200 Spediteure haben eine Schadenersatzforderung gegen Hersteller gerichtet, die an einem Lkw-Kartell beteiligt waren. Der Verein zur Förderung des Wettbewerbs in der Speditionsbranche verlangt rund 100 Millionen Euro von Daimler, MAN und anderen Herstellern

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MAN-Truck

(Bild: MAN)

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  • dpa

MAN war als Hinweisgeber straffrei davongekommen. Nun könnten auch Forderungen auf die Volkswagen-Tochter zukommen.

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Mehr als 200 mittelständische Spediteure haben eine millionenschwere Schadenersatzforderung gegen Hersteller gerichtet, die an einem Lkw-Kartell beteiligt waren. Der Verein zur Förderung des Wettbewerbs in der Speditionsbranche verlangt rund 100 Millionen Euro von Daimler, MAN und anderen Herstellern. „Wir hoffen, unsere Forderung nicht erst gerichtlich durchsetzen zu müssen“, sagte Kay Espey, Erster Vorsitzender des Vereins. Anfang des Jahres waren die ersten kleineren Schadenersatz-Klagen gegen Lkw-Hersteller von Kommunen und Spediteuren eingegangen. Auch die Wirtschaftswoche berichtete über die Forderung der Spediteure.

Die EU-Kommission hatte die Lastwagenherstellung Daimler, Iveco, DAF und Volvo/Renault im Sommer 2016 wegen unerlaubter Preisabsprachen zu einer Rekordstrafe von knapp 2,93 Milliarden Euro verdonnert. Die höchste Einzelstrafe entfällt mit rund einer Milliarde Euro auf Daimler. Der Hersteller teilte auf Anfrage mit: Daimler prüfe jedes Schadenersatzverlangen sorgfältig und werde sich entschieden gegen unberechtigte Forderungen verteidigen. Die Münchner Volkswagen-Tochter MAN war als Hinweisgeber straffrei davongekommen.

(mfz)