Trendfolge

Skodas Strategie bis 2025

In den kommenden Jahren will Skoda bei den Themen Assistenz und alternative Antriebe aufholen. Das scheint auch nötig, denn in beiden Bereichen hat die derzeit sehr erfolgreiche Marke einen gehörigen Nachholbedarf

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
Skoda Vision E 5 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Stefan Grundhoff; press-inform
Inhaltsverzeichnis

In dieser für Volkswagen nicht ganz einfachen Zeit zählt Skoda zu den raren Lichtblicken des Konzerns. Obwohl auch der Abgasskandal natürlich nicht nur Modelle von VW, sondern in gleichem Maße auch Skoda betrifft, laufen die Geschäfte derzeit glänzend. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 1,1 Millionen Fahrzeuge verkauft und darin ist das erst seit Anfang März erhältliche Mittelklasse-SUV Kodiaq noch nicht einmal enthalten. Doch auch bei Skoda gibt es ein paar Baustellen, darunter der spärliche Einsatz von Assistenten und das völlige Fehlen von Elektroantrieben. Bis 2025 soll mehr als ein Viertel der Skoda-Fahrzeuge elektrifiziert werden. Das erste Elektroauto kommt Ende 2020. Einen ersten Vorgeschmack darauf liefert die Studie Vision E, die auf der Auto China in Shanghai Mitte April vorgestellt wird.

Ohne Einlass

Die Studie ist mit 4,65 Metern nur etwas kürzer als der aktuelle Kodiaq, verzichtet aber auf eine dritte Sitzreihe. „Ohne den Verbrennungsmotor können wir in der Front weitgehend auf Lufteinlässe verzichten“, sagt Designer Marko Jertic. Der Vision E ist dabei von vorne und hinten zweifelsfrei als Skoda zu erkennen. Ob es die langen LED-Lichtbahnen in der Front, ebenso wie die Heckleuchten in Kristalloptik ausgeführt, in die Serie schaffen, ist noch ungewiss.

Technisch basiert Skodas Vision E auf dem jüngst von Volkswagen eingeführt modularen Elektrobaukasten, bei dem Spur und Radstand variabel sind. „Derzeit arbeiten wir im Konzern mit zwei Radständen“, erläutert Guido Haak, Skodas oberster Produktmanager. Der des Vision E liegt bei rund drei Metern. Die Serienversion vom ersten hauseigenen Elektromodell wird über einen E-Motor die Hinterachse antreiben. Die Leistung soll bei 225 kW liegen. die Höchstgeschwindigkeit bei 180 km/h – mehr wäre möglich, ist aber im Interesse der Reichweite nicht erwünscht. Gegen Aufpreis gibt es einen Allradantrieb mit Elektromotoren vorne und hinten. Wie bei allen Fahrzeugen auf dem MEB befindet sich die Batterie zwischen den beiden Achsen im Unterboden. Die maximale Reichweite des Vision E soll bei 500 Kilometern liegen. Auch wenn für diese Angabe der demnächst nicht mehr gültige NEFZ herangezogen sein dürfte: Das Serienmodell wird wohl eine Batteriekapazität von mindestens 60 kWh mitbringen. Zum geplanten Serienstart im Jahr 2020 wird weniger von kaum einem Kunden akzeptiert werden.

Fünf E-Autos geplant

Nach der Serienversion des Vision E sollen bis 2025 vier weitere Skoda-Modelle mit Elektroantrieb folgen. Die geplanten Verkaufsziele sind durchaus ambitioniert. Erwarten die Tschechen bis 2020 einen eigenen Anteil von acht Prozent mit alternativen Antrieben; sollen es bis zum Jahre 2025 in Europa 25 Prozent und in China sogar 30 Prozent sein.