Skorpion-Treffen

Yamaha XSR 900 Abarth

Yamaha und Abarth haben zusammen ein interessantes Retro-Bike konzipiert. Die XSR 900 Abarth ist auf 695 Stück limitiert und dürfte bald ausverkauft sein. Wer auf sportliche Bikes im Nostalgie-Look steht, sollte rasch zugreifen

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Zweirad 16 Bilder
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  • iga
Inhaltsverzeichnis

Der Name Abarth ist zumindest den Fiat-Fans ein Begriff für leistungsgesteigerte Autos aus Turin. Dass der Firmengründer Carlo Abarth seine Karriere in den 1920er Jahren im Motorradrennsport begann, dürfte vielen jedoch nicht geläufig sein. Das alleine erklärt allerdings noch nicht, warum ausgerechnet ein Auto-Tuner gemeinsam mit einer Motorradmarke ein Modell entwickelt. Doch Fiat – zu der die Firma Abarth schon lange gehört – tritt bereits seit 2007 als Sponsor von Yamaha in der MotoGP auf. Dass auch noch der italienische Nationalheld Valentino Rossi auf Yamaha seine Rennen bestreitet, wird dem Deal sicher nicht abträglich gewesen sein.

Später Café Racer

Nun wollte Yamaha aus der Sache noch mehr Gewinn ziehen und beschloss, zusammen mit Abarth ein Motorrad zu verschönern. Eigentlich wäre es naheliegend gewesen, dafür das 200 PS starke Superbike YZF-R1 auszuwählen, doch man entschied sich für ein anderes Modell. Die Retrowelle rollt mittlerweile schon eine ganze Weile durch den Motorradmarkt, doch scheint sie immer noch nicht verebben zu wollen. Nachdem letztes Jahr schon das Naked Bike XSR 900 mit ihrem Nostalgie-Look beim Publikum gut ankam, wollte Yamaha seine Heritage-Reihe weiter ausbauen und schiebt die XSR 900 Abarth hinteher. Im Zuge ihres eigenen Marketing-Konzepts „Faster Sons“, bei dem moderne Modelle serienmäßig auf Retro-Look umgebaut werden, entstand ein schickes Bike im Café Racer-Stil mit M-Lenker, Halbschalenverkleidung und Höckersitzbank. Die Idee, neue Kunden mit dem Namen Abarth zu locken, mag etwas verwegen erscheinen, ist aber wenigstens originell.

Fast identisch mit der XSR 900

Die Abarth-Yamaha basiert, wie auch die XSR 900, auf dem Verkaufsschlagers MT-09. Motor, Rahmen, Federelemente, Räder, Schwinge, Bremsen und Tank sind bei allen drei identisch. Yamaha tat gut daran, den fabelhaften Dreizylinder-Motor nicht anzutasten, denn er passt mit seiner Drehfreudigkeit gut zum sportlichen Auftritt der XSR 900 Abarth. Er leistet 115 PS bei 10.000/min und gefällt mit einer sehr gleichmäßigen Leistungskurve. Auch an der Fahrwerksgeometrie wurde nicht gerüttelt. Dennoch wirkt die XSR 900 Abarth sehr eigenständig. Wieviel davon wirklich von Abarth entwickelt wurde, und was in Japan, darüber schweigt sich Yamaha vornehm aus.

Vorbild aus den 1980er Jahren

Den markantesten Unterschied zur XSR 900 macht natürlich der M-Lenker aus, dessen Enden nach unten gebogen sind, so wie er vor drei Jahrzehnten angesagt war. Um die XSR 900 Abarth noch sportlicher erscheinen zu lassen, bekam sie außerdem eine kleine Cockpitverkleidung aufgepflanzt, deren Ähnlichkeit mit der der Yamaha RD 350 LC YPVS von 1983 sicher kein Zufall ist. Heute besteht die Halbschale allerdings aus leichtem Karbonfaserplastik, schließlich möchte Abarth den edlen Auftritt unterstreichen. Aus dem gleichen Material sind auch der Vorderradkotflügel und die hintere Sitzbankabdeckung gefertigt.