Android Auto bekommt den Google Assistant und steuert Fahrzeugfunktionen

Google hat auf der Google I/O eine Partnerschaft mit Audi und Volvo für die Integration von Android Auto verkündet und gibt einen Ausblick, wie das künftig aussehen könnte.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 31 Kommentare lesen
Android Auto bekommt den Google Assistant und steuert Farhzeugfunktionen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Stefan Porteck

Bislang arbeiten Systeme wie Android Auto und Apple CarPlay nur als Zusatz zu den bordeigenen Infotainment-Systemen. Wer zwischen ihnen wechselt, erlebt meist deutliche Brüche beim Aussehen und in der Bedienung. Damit könnte künftig Schluss sein: Die von Audi und Volvo auf der Google I/O gezeigten Versionen von Android Auto sind weit tiefer ins Fahrzeug integriert als bisher. Android Auto übernimmt dabei alle Inhalte des primären Displays im Armaturenbrett. Und fast schon keine Überraschung mehr: Eine große Rolle spielt auch hier der Google Assistant.

Die PKW-Hersteller entscheiden jedoch selbst, wie die Oberfläche aussehen soll und auf welche Funktionen Android zugreifen darf. So besitzt der vorgeführte Audi Q8 Sport Concept ein unabhängig von Android arbeitendes Touchscreen für die Steuerung der Fahrzeugfunktionen und darüber ein weiteres Display, das im selben Look-&-Feel Android Auto beheimatet. Zu dessen Funktionsumfang gehört unter anderem die Navigation mit Google Maps und die Musikwiedergabe von Spotify oder anderen Streaming-Anbietern. Volvo erlaubt Android darüber hinaus den Zugriff auf Fahrzeugfunktionen: In der Oberfläche von Android wird beispielsweise auch die Klimatisierung und die Sitzposition geregelt. Bei beiden Fahrzeugen lassen sich gewünschte Apps installieren. Deren Aussehen entspricht dann den Design-Vorgaben des PKW-Herstellers.

Android Auto (5 Bilder)

Audi hat die Oberfläche von Android Auto optisch dem Tacho und dem unteren fahrzeugspezifischen Display angepasst.

Der Google Assistant führt viele Funktionen einfach per Sprachbefehl aus, beispielsweise die Routenführung mit Maps. Bei tiefer integriertem Android öffnet der Assistant beispielsweise auch die Fenster, stellt die Sitzposition ein oder sorgt für die gewünschte Temperatur. Durch die Verknüpfung an den Google Account lassen sich auch andere Geräte über den Assistant steuern. So dreht er etwa auf dem Heimweg die Heizung im Wohnzimmer auf oder schaltet die smarte Garagenbeleuchtung ein. Damit das alles klappt, muss der Wagen online sein. Dank eCall ist das zwar bei allen Fahrzeugen ab 2018 der Fall, doch bleibt es abzuwarten, ob Systeme wie Android Auto die Datendienste kostenlos nutzen können.

Ebenfalls spannend wird die Frage nach Updates. Smartphones bekommen sie meist nur für zwei bis drei Jahre und werden nach spätestens fünf Jahren entsorgt. Doch Autos bleiben 15 Jahre und länger auf den Straßen. Somit düften die Kunden hier erwarten, das (wenigstens) Sicherheits-Updates über einen längeren Zeitraum bereitgestellt werden. (spo)