Microsoft: Windows 10 S ist die Antwort auf Erpressungstrojaner

Microsoft zeigt sich kämpferisch: Windows 10 sei gegen Erpressungstrojaner gut gerüstet, verspricht die Firma. Mit Windows 10 S habe sie bald ein besonders auf Sicherheit getrimmtes System am Start.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 169 Kommentare lesen
Microsoft: Windows 10 S ist die Antwort auf Erpressungstrojaner

Microsoft zeigt momentan viel Selbstbewusstsein, was die Sicherheit von Windows 10 angeht

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

In einem neuen Bericht, der die verbesserten Anti-Malware-Fähigkeiten des Windows 10 Creators Update bewerben soll, brüstet sich Microsoft damit, dass Windows-10-Nutzer den Ausbruch von WannaCry unbeschadet überstanden hätten. Die Sicherheits-Features des Betriebssystems hätten dafür gesorgt, dass keine Nutzer zu Schaden gekommen seien. Außerdem bewirbt die Firma die S-Version von Windows 10: Sie sei auf Sicherheit und Geschwindigkeit ausgelegt. Da nur Apps aus dem Windows Store installiert werden können, sei das System sehr gut gegen Erpressungstrojaner gefeit.

Vor allem die automatische und prompte Verteilung von Sicherheitsupdates und die neuen Machine-Learning-Funktionen des Windows Defenders haben WannaCry unter Windows 10 gestoppt, meint Microsoft. Neue Funktionen des Creators Update sollen zudem bei der Ausführung von JavaScript und VBScript verdächtige Operationen entdecken und stoppen. Außerdem bewirbt die Firma die verbesserte Sicherheit des Browsers Edge – die allerdings für die Mehrzahl der Windows-Nutzer, die Firefox und Chrome bevorzugen, keinen großen Unterschied machen.

Momentan scheinen Ransomware-Entwickler sich durchaus damit zufrieden zu geben, Windows-7- und Vista-Rechner anzugreifen. Und auch XP-Rechner fallen in vielen Institutionen ebenfalls Erpressungstrojanern noch zum Opfer. Wie gut die Schutzmechanismen in Windows 10 wirklich sind und wie zugenagelt Windows 10 S in der Praxis ist, wird sich erst noch zeigen müssen, wenn die Angreifer sich ernsthaft auf Angriffe auf diese Systeme verlegen. Außerdem erwähnt Microsoft nicht, dass es immer wieder eine kleine, aber sehr unglückliche Minderheit von Nutzern geben wird, die sich die Trojaner einfangen, bevor Microsoft Updates verteilt hat und bevor die Machine-Learning-Algorithmen eine neue Gefahr als solche erkannt haben. Es ist durchaus nicht unwahrscheinlich, dass Microsoft seine selbstbewusste Kampfansage in den nächsten Monaten revidieren muss. (fab)