Google-Schwester Waymo holt selbstentwickelte Roboterautos von der Straße

Waymos autonome Firefly-Autos werden künftig nicht mehr über US-Straßen rollen. Die Wagen dienten der Entwicklung, nun will sich die Alphabet darauf konzentrieren, die Roboterwagen-Technik in Fahrzeuge anderer Hersteller zu integrieren.

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Selbstfahrende Google-Zweisitzer kommen von der Straße

Die Google-Zweisitzer seien nur ein Mal im Jahr 2015 völlig autonom ohne Pedal und Lenkrad auf öffentlichen Straßen gefahren worden. An Bord saß der blinde Steve Mahan.

(Bild: Waymo)

Lesezeit: 2 Min.

Die markanten Google-Roboterwagen aus eigener Entwicklung des Internet-Konzerns werden nach rund drei Jahren auf der Straße ausgemustert. Die kleinen elektrischen Zweisitzer seien von Anfang an zum Experimentieren und nicht für die Massenproduktion gedacht gewesen, betonten Manager der Google-Schwesterfirma Waymo bei der Ankündigung des Schritts.

Waymo konzentriere sich künftig darauf, ihre Roboterwagen-Technik in Fahrzeuge anderer Hersteller zu integrieren. Aktuell werden über 500 Pacifica-Minivans von Fiat Chrysler damit ausgerüstet. Familien in Arizona sollen sie testweise im Alltag nutzen.

Schon seit dem Jahr 2009 widmete sich der Internetkonzern der Ausrüstung von Fahrzeugen bekannter Autohersteller, damit diese automatisiert gelenkt werden. Die Firefly-Fahrzeuge sind hingegen eine komplette Eigenentwicklung des Unternehmens. Die Vorstellung der eigenen Google-Wagen hatte deshalb 2014 die Autoindustrie aufhorchen lassen. Der Internet-Konzern hatte zwar schon damals betont, er wolle nicht selbst zum Autohersteller werden. Aber die kugeligen Fahrzeuge mit ihrer Smiley-Frontpartie konnten als Prototyp für ein Robotertaxi-Netzwerk in Städten gesehen werden.

Google verkündete zudem die Absicht, in den Wagen mit der Zeit ganz ohne klassische Steuerelemente wie Lenkrad oder Pedale auszukommen und die Kontrolle ganz dem Computer zu überlassen. Dazu kam es im regulären Testbetrieb nicht: Die Behörden betonten, dass sie derzeit noch Lenkräder und Pedale für unverzichtbar halten. Aber zum Beispiel in einer Testfahrt im Jahr 2015 in Austin in Texas war einer der Google-Roboterwagen komplett autonom unterwegs, ohne dass ein Mensch hätte eingreifen können.

In der Spitze waren rund 70 Firefly-Prototypen auf der Straße in der Google-Heimatstadt Mountain View sowie in Austin in Texas unterwegs. Sie boten allerdings nur eingeschränkten Komfort und hatten eine Höchstgeschwindigkeit von rund 40 Kilometern pro Stunde, was oft andere Fahrer irritierte.

Nachdem Ende 2016 die Entwicklung der Roboterwagen unter der Führung der erfahrenen Automanagers John Krafcik in die Google-Schwesterfirma Waymo ausgelagert wurde, zeichnete sich bereits ab, dass der Schwerpunkt künftig darauf liegen wird, die Technik in Fahrzeuge anderer Hersteller einzubauen.

Waymos autonome Fahrzeuge (14 Bilder)

Alphabets eigenentwickeltes Auto kurvt autonom durch Mountain View in Kalifornien.
(Bild: Google.)

(mit Material der dpa) / (kbe)