Statistik der Woche: Wie tödlich ist Diesel?

Einer US-Studie zufolge gehen 38.000 frühzeitige Todesfälle jährlich auf das Konto von Stickoxid-Emissionen von Diesel-Fahrzeugen. Unsere Infografik zeigt, welche Länder am meisten betroffen sind.

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Von
  • Mathias Brandt

Die schlechten Nachrichten für den Diesel reißen nicht ab. Aktuell denkt der Münchner Oberbürgermeister, Dieter Reiter (SPD), laut über ein flächendeckendes Diesel-Fahrverbot nach. Auch in Stuttgart und Hamburg könnten bald Fahrverbote für Selbstzünder kommen.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Das Problem der Dieselmotoren: Sie stoßen zu viele Stickoxide (NOx) aus. In zahlreichen deutschen Städten ist dadurch die Luft an viel befahrenen Straßen stärker belastet als erlaubt. Eine Studie der University of Colorado Boulder ist nun zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Luftverschmutzung tödliche Folgen haben kann. Demnach sind 2015 weltweit über 100.000 Menschen durch Stickoxid-Emissionen im Straßenverkehr vorzeitig gestorben, davon rund 28.500 in der Europäischen Union, wie die Infografik von Statista und Technology Review zeigt.

Die Studie taxiert den NOx-Ausstoß aller Diesel-Fahrzeuge weltweit für 2015 auf 13,1 Millionen Tonnen, davon hätten 4,6 Millionen Tonnen eingespart werden können, wenn die Grenzwerte eingehalten worden wären. Allein diese zusätzliche Menge soll für weltweit jährlich etwa 38.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich sein. Für die Zukunft sehen die Autoren der Studie dringenden Handlungsbedarf. Sollte es Regierungen weltweit nicht gelingen, die NOx-Belastung zu senken, könnte die Zahl der Toten bis 2040 auf weltweit jährlich über 180.000 steigen. In Deutschland wird bereits in den Medien diskutiert, ob der Diesel am Ende ist. Bis es soweit ist, dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Aktuell fährt noch jedes Dritte Auto hierzulande mit dem Kraftstoff.

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(jle)