iOS 11: Apple verbessert Nutzerkontrolle über GPS-Daten

Bislang können Apps iPhone- und iPad-Nutzer dazu zwingen, ihnen auch dann Zugriff auf den Standort zu erteilen, wenn die Anwendung im Hintergrund läuft. Das soll Entwicklern zufolge in iOS 11 nicht mehr gehen.

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iOS 11: Apple verbessert Nutzerkontrolle über GPS-Daten

Apple Maps auf dem iPhone.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ben Schwan

Apple nimmt in iOS 11 eine kleine, aber in Sachen Datensparsamkeit äußerst sinnvolle Neuerung vor: Developer sollen künftig Nutzer beim Zugriff auf Ortsdaten in ihren Apps nicht mehr vor eine "Alles oder nichts"-Entscheidung stellen dürfen.

Aktuell kann es bei der Zugriffsabfrage nach GPS-Informationen unter iOS zu zwei verschiedenen Fenstern kommen: Eines, in dem der Nutzer die Ortsdienste explizit auf im Vordergrund laufende Apps beschränken kann – und eines, das diese ständig, also auch im Hintergrund, aktiv hält. Welche Variante ein Entwickler bevorzugt, kann dieser selbst bestimmen, was viele User verwirrt beziehungsweise ärgert.

Fehlt die Wahlmöglichkeit, Ortsdaten nur beim Verwenden einer App weiterzugeben, gibt es nur die Möglichkeit, Anwendungen den Zugriff ständig ("immer") zu erlauben – wenn man ihn verweigert ("nie"), sind die meisten Apps, die GPS-Daten benötigen, nicht mehr sinnvoll zu benutzen. (Immerhin zeigt iOS an, wenn eine GPS-Abfrage im Hintergrund läuft.)

In iOS 11 soll nun bei der Abfrage der Ortungsdienste stets das Fenster mit den drei Wahlmöglichkeiten zu sehen sein, wie Entwickler berichten. Künftig lassen sich GPS-Abfragen also auf im Vordergrund laufende Apps beschränken. Es ist noch unklar, wie Apple die technische Umsetzung vornimmt. Der Ortsdienstedialog ist Teil von iOS – entsprechend kann der Hersteller die Benutzung des Wahlfensters von Anwendungen erzwingen. Unter iOS 11 sollten also auch ältere Apps, die bislang die "Alles oder nichts"-Entscheidung vom Nutzer verlangten, den datensparsameren Dialog einblenden.

Ob die neue Funktion auch in der Endversion von iOS 11 landet, ist allerdings noch unklar – sollte es zu viel negatives Feedback seitens der Developer-Community geben, könnte Apple noch umsteigen. Der Konzern hatte aber in der Vergangenheit bei der Durchsetzung solcher Privacy-Features kein Problem. Aktuell befindet sich das neue Betriebssystem iOS 11 noch in einer Betaphase, die nur zahlenden Apple-Entwicklern zugänglich ist. Ende Juni dürfen dann auch Normalnutzer mittesten, wenn die Public-Beta-Phase beginnt. (bsc)