Mifa: Rettung in Sicht, Kündigungen ausgesprochen

Beim insolventen Fahrradhersteller Mifa in Sangerhausen ist eine Rettung in Sicht. Den verbliebenen 130 Mitarbeitern wird aber trotzdem gekündigt. Das sei eine vorsorgliche Maßnahme, um bei einem möglichen Platzen der Verhandlungen mit einem neuen Interessenten alle Fristen zu wahren

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Zweirad

(Bild: Mifa)

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Von
  • dpa

Erst im vergangenen Jahr wurde eine neue Montagehalle eröffnet - und staatlich mit 2,85 Millionen Euro unterstützt.

(Bild: Mifa)

Beim insolventen Fahrradhersteller Mifa in Sangerhausen ist eine Rettung in Sicht. Den verbliebenen 130 Mitarbeitern wird aber trotzdem gekündigt. Das sei eine vorsorgliche Maßnahme, um bei einem möglichen Platzen der Verhandlungen mit einem neuen Interessenten alle Fristen zu wahren, sagte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Mittwoch (28. Juni 2017).

Hintergrund der Kündigungen zum Monatsende ist eine Frist der Gläubiger. Sie gaben Flöther nur bis zu diesem Freitag Zeit, um eine Investorenlösung für den traditionsreichen Fahrradbauer zu präsentieren. Bis zum Ablauf der Frist werde es aber noch kein Verhandlungsergebnis geben, so der Insolvenzverwalter. Über die neuen Entwicklungen wurden die Mifa-Mitarbeiter am Mittwochvormittag auf einer Versammlung informiert. Freigestellt würden die Beschäftigten nicht, die Produktion laufe im Juli weiter, hieß es.

Mifa hatte Anfang des Jahres zum wiederholten Mal Insolvenz angemeldet. Die Belegschaft schrumpfte seither von mehr als 500 auf knapp 130 Beschäftigte. Erst vor rund zweieinhalb Jahren war der Fahrradbauer schon einmal gerettet worden. Bei dem potenziellen Käufer handele es sich um einen strategischen Investor, der erst seit Kurzem mitverhandele, teilte Flöther weiter mit. Die Verhandlungen seien weit fortgeschritten. „Wir sind zuversichtlich, in absehbarer Zeit einen Kaufvertrag schließen zu können.“

Der Bieter habe sein ernsthaftes Interesse an einer Übernahme auch dadurch bekundet, dass er selbst in nennenswerten Stückzahlen Mifa-Räder bestellt habe, sagte Flöther weiter. Zudem beabsichtige er, alle 130 Mitarbeiter weiter zu beschäftigen. Um wen es sich bei dem neuen Investor handelt, wollte die Insolvenzverwaltung zunächst nicht sagen. Es handele sich jedoch nicht um die beiden bekannten Bieter: Bisher hatten Alt-Eigentümer Heinrich von Nathusius und die bayerische Unternehmerfamilie Puello über einen Einstieg verhandelt. (mfz)