Fahrassistenzsysteme: Volvo hat Probleme mit Känguru-Erkennung

Mit großen Tieren, die stehen oder sich langsam bewegen, kommt Volvos Kollisionswarnung wohl ganz gut zurecht. Mit springenden Kängurus hat das Unternehmen noch ein Problem.

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Fahrassistenzsysteme: Volvo hat Probleme mit Kanguru-Erkennung

(Bild: volvo.com)

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Volvo-Autos enthalten eine Technik, die den Fahrer vor größeren Tieren warnen soll. Bei Tieren wie Elchen, Rentieren, Rindern oder Pferden klappt das wohl ganz gut – wenn sie stehen oder langsam gehen. In Australien mit seinen Kängurus haben die schwedischen Autohersteller ein Problem. Deshalb testen sie dort seit Ende Oktober 2015 ein System, das die hoppelnden und springenden Beuteltiere zuverlässig erkennen soll – anscheinend noch nicht recht erfolgreich.

Das Warnsystem – eine Kombination aus Radar und Kamera – springt an, sobald sich ein größeres Tier in einem bestimmten Abstand und Richtung zum Fahrzeug befindet. Bei einem springenden Känguru ergibt sich das Problem, dass es in der Luft zur Bezugsfläche Fahrbahn so aussieht, es sei weiter weg, als wenn sich am Boden befindet, erläutert Volvos australischer Technik-Manager David Pickett in einem Bericht des australischen Senders ABC. Das Warnsystem werde gewissermaßen verwirrt. Bedeutend ist das vor dem Hintergrund, dass sich laut Volvo jährlich auf australischen Straßen 20.000 Autounfälle mit Kängurus ereignen.

Ein weiteres Problem sei die Känguru-Erkennung als solche, erklärt Pickett, der im Tidbinbilla Nature Reserve in Canberra die Technik erforscht. Dort ereignet sich ein großer Teil der Känguru-Unfälle. Ebenso wie beim Menschen gebe es unter den Tieren verschiedene Gestalten. Sie können klein oder groß sein, längs oder quer zur Straße stehen und dadurch verschiedene Umrisse annehmen. Dabei sei es doch wichtig, "eindeutige Informationen zum Körperumriss" zu erhalten, wie Volvo zu seiner Large Animal Detection erläutert.

Das angestrebte Projekt, in Australien autonome Autos fahren zu lassen, werde sich wohl nicht verzögern, gibt sich Pickett optimistisch. Dabei begegnen den Volvo-Technikern in Australien noch andere spezifische Probleme des Landes: viele Straßen sind nicht markiert oder asphaltiert.

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Die Känguru-Erkennung basiert auf der Volvo-Technik City Safety, mit der Autos, Fußgänger und Radfahrer tags wie nachts erfasst werden sollen. Die Reaktionszeit betrage 0,05 Sekunden gegenüber den 1,2 Sekunden eines Menschen. Dennoch betont Volvo, der Fahrer sei stets dafür verantwortlich, dass das Fahrzeug auf korrekte Weise und mit einem an die Geschwindigkeit angepassten Sicherheitsabstand gefahren wird. (anw)