BMW und Audi wollen Euro-5-Diesel umrüsten

Die Androhung von innerstädtischen Fahrverboten bringt die Diskussion um die Möglichkeit, Euro-5-Diesel auf aktuelle Grenzwerte zu bringen, offenbar in Gang. Zur Abwendung drohender Diesel-Fahrverbote wollen Audi und BMW die Hälfte ihrer in Deutschland zugelassenen Euro-5-Dieselautos technisch nachrüsten. Das sagte Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) am Mittwoch (28. Juni 2017) nach einem Treffen der Staatsregierung mit den Vorstandschefs von Audi, BMW und dem Lkw-Hersteller MAN.

Die Staatsregierung erwartet, dass die Nachrüstung für die Autobesitzer kostenlos ausfällt. „Meine Zielsetzung ist, dass der Kunde gar nichts zahlt“, sagte Aigner. Doch mit BMW und Audi ist das noch nicht schlussendlich ausgehandelt, was angesichts der zu erwartenden Kosten niemanden ernsthaft verwundern dürfte. Dabei sollen nicht die Motoren modifiziert, sondern die Motor-Software aktualisiert werden. Welche Fahrzeuge modernisiert werden, entscheiden die Hersteller. Sie sollen dann Kontakt mit den Autobesitzern aufnehmen.

Sie sind nicht die einzigen, die Druck machen werden. Wer vor dem Verkauf eines umrüstbaren Autos mit Euro 5-Diesel steht, hat ebenso ein wirtschaftliches Interesse an einem Update wie der professionelle Verkauf. Wer wird einen jungen Gebrauchtwagen bei einem Händler kaufen, dessen Verkäufer sich das Update sparen will? Das Vorhaben, die Hälfte der Dieselflotte umzurüsten, dürfte sich kaum durchsetzen lassen. Die Hersteller werden kaum umhin kommen, allen Umrüstwilligen ein Angebot zu machen.

(mit Material der dpa) (mfz)