ARKit: Apple schweigt zu möglichem Brilleneinsatz

Aktuell ist das Augmented-Reality-Entwicklerkit für iPhone und iPad gedacht. Apple starte "von Null", so Marketingmanager Greg Joswiak.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
ARKit: Apple schweigt zu möglichem Brilleneinsatz

Vorstellung von ARKit auf dem iPhone.

(Bild: Screenshot Apple Keynote)

Lesezeit: 2 Min.

Wer hofft, Apple könnte in absehbarer Zeit eine Augmented-Reality-Brille auf den Markt bringen, wird sich vermutlich noch etwas gedulden müssen: Der iPhone-Konzern setzt bei der erweiterten Realität zunächst nur auf iPhone und iPad. Das sagte Greg Joswiak, Vizepräsident für das Produktmarketing, gegenüber dem Blatt The Australian. Pläne für AR-Gläser oder ein Headset wollte der Manager, der unter Marketingchef Phil Schiller angesiedelt ist, nicht kommentieren.

Stattdessen will Apple AR auf iOS-Hardware vorantreiben. Man habe eine "gigantische Startbahn" mit der neuen AR-Schnittstelle ARKit "hier mit dem iPhone und dem iPad". Die Tatsache, dass es eine Milliarde dieser Geräte gebe, sei "eine ganz schöne Chance" für Entwickler. Konzernchef Tim Cook hatte bereits davon gesprochen, Apple werde die größte Augmented-Reality-Plattform der Welt schaffen. ARKit ist Teil von iOS 11, das im Herbst erscheinen soll.

Joswiak lobte die Apple-Entwicklergemeinde, die bereits "unglaubliche Dinge" mit ARKit gemacht hätten – "in so kurzer Zeit". Websites wie "Made with ARKit" dokumentieren bereits verschiedene Spiele, AR-Heimwerkerhilfen wie ein virtuelles Maßband, Lieferdienste mit AR-Komponenten und vieles mehr. Apple wisse selbst nicht, wie die Zukunft werde, man starte "bei Null" mit der Technik, sagte Joswiak. Er erwartet unter anderem AR-Anwendungen im Bereich Shopping, Heimeinrichtung, Bildung, Training und Dienstleistungen.

Dass Apple intern bereits an einer AR-Brille werkelt, gilt in der Szene allerdings als ausgemacht. Im April tauchten Dokumente zu Experimenten Apples mit AR-Gläsern auf. Im März hieß es, Apple arbeite mit einem kleine Team an einer Augmented-Reality-Strategie. Analysten schätzen, eine erste Brille könnte in einigen Jahren auf den Markt kommen – ob vor 2020, bleibt unklar.

Mit ARKit stellt Apple eine Entwicklerschnittstelle für Augmented-Reality-Anwendungen bereit, die Developern viel Arbeit abnimmt – dazu gehört das Auffinden geeigneter Oberflächen ebenso wie Schatten- und Lichtberechnung und ein Positionstracking. Anwendungen lassen sich unter anderem mit der Spieleengine Unity bauen.

(bsc)