Patentstreit mit Apple: Qualcomm leidet

Die jüngsten Quartalszahlen des Funkchipspezialisten, der sich derzeit mit dem iPhone-Hersteller im Clinch befindet, zeigen einen deutlichen Umsatzrückgang.

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Qualcomm

Qualcomm-Chef Steven Mollenkopf.

(Bild: dpa, Andrew Gombert/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Der eskalierende Streit mit Apple verhagelt dem Halbleiterkonzern Qualcomm die Quartalszahlen. Im vergangenen Vierteljahr fiel der Gewinn im Jahresvergleich um 40 Prozent auf 900 Millionen Dollar, wie Qualcomm in dieser Woche mitteilte. Der Umsatz in dem Ende Juni abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal sank um elf Prozent auf 5,4 Milliarden Dollar. Qualcomm liefert Kommunikationschips und Prozessoren für diverse Smartphone-Modelle und verkauft zudem Lizenzen auf seine patentierte Erfindungen.

Wegen des Konflikts mit Apple bekommt Qualcomm derzeit keine Lizenzzahlungen von den iPhone-Auftragsfertigern. Zudem schlugen in dem Quartal Kosten für die Beilegung eines Lizenzstreits mit Blackberry in Höhe von 940 Millionen Dollar sowie eine Strafe der südkoreanischen Handelsbehörde in Höhe von 927 Millionen Dollar zu Buche.

Apple und Qualcomm streiten bereits seit Januar vor Gericht. Der iPhone-Konzern wirft dem Chip-Anbieter unfairen Wettbewerb und zu hohe Forderungen bei Patentgebühren vor. Apple stört sich daran, dass Qualcomm für die Patentlizenzen einen Anteil vom Gerätepreis haben will und argumentiert, dass die Grundlage für den höheren iPhone-Preis eigene Erfindungen seien.

Qualcomm kontert, in Apples Geräten steckten auch andere Erfindungen des Konzerns und der Anteil vom Gesamtpreis sei die branchenübliche Berechnung. Am Mittwoch weitete Qualcomm den Streit mit Klagen in München und Mannheim auch nach Deutschland aus. Schlimmstenfalls droht Apple damit ein Verkaufsstopp für wichtige Geräte.

Am Dienstag hatte Qualcomm-Chef Steve Mollenkopf noch gesagt, er erwarte, dass man sich außergerichtlich mit Apple einigen werde. Letztlich ginge es nur um den Preis für geistiges Eigentum. Wenn Vertragspartner dann weniger bezahlen wollen, komme es eben zu einem “weltweiten Manövrieren”. (mit Material von dpa) / (bsc)