Vor dem Dieselgipfel mahnt Greenpeace zu mehr Gesundheitsschutz

Im Morgengrauen haben Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace vor dem Bundesumweltministerium in Berlin demonstriert.

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Vor dem Dieselgipfel mahnt Greenpeace zu mehr Gesundheitsschutz

(Bild: Twitter / Greenpeace)

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  • dpa

Vor dem "Diesel-Gipfel" von Regierung und Autoindustrie haben Umweltschützer von Greenpeace vor dem Bundesverkehrsministerium dafür demonstriert, die Bevölkerung besser vor gesundheitsschädlichen Abgasen zu schützen. Millionen Diesel-Pkw seien auf der Straße, die deutlich mehr Stickoxid ausstießen als erlaubt. "Die fortgesetzte Untätigkeit des Verkehrsministers grenzt an unterlassene Hilfeleistung", erklärte Energieexperte Niklas Schinerl am Montag.

Im Morgengrauen projizierten die Umweltschützer die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch Stickoxide (NOx) seit Bekanntwerden des Abgasskandals im September 2015 an die Fassade, dies sind nach ihren Berechnungen 19.807 Sterbefälle. Die Berechnung fußt auf Daten der Europäischen Umweltagentur, wonach hohe Stickoxidwerte in Deutschland 10.610 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verursachen.

An diesem Mittwoch wollen sich Bundesregierung und Autoindustrie zu dem "Diesel-Gipfel" treffen, um über die nötigen Konsequenzen aus dem Abgasskandal und dem Verdacht eines Kartells der Hersteller zu beraten. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) appellierte im Boulevardblatt "Bild am Sonntag" an die "verdammte Verantwortung" der Hersteller und forderte sie auf, "das Vertrauen wiederherzustellen und die begangenen Fehler zu beheben".

Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)

Mitte September 2015:  Die US-Umweltschutzbehörde EPA beschuldigt den Volkswagen-Konzern, Diesel-PKWs der Baujahre 2009 bis 2015 mit einer Software ausgestattet zu haben, die die Prüfungen auf US-amerikanische Umweltbestimmungen austrickst. Zu ähnlichen Untersuchungsergebnissen ist auch das California Air Resources Board (CARB) gekommen. Beide Behörden schicken Beschwerden an VW. (Im Bild: Zentrale der EPA in Washington D.C.)
(Bild: EPA
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(anw)