Linke: Landesanteil von VW soll an Belegschaft gehen

Dietmar Bartsch (Die Linken) hat sich dafür ausgesprochen, den Anteil des Landes Niedersachsen an Volkswagen an die Belegschaft zu übertragen. „Die 20 Prozent Landeseigentum sollten ganz oder teilweise in Belegschaftseigentum umgewandelt werden“, sagte Bartsch

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Einbau der Tür in einen Golf 7

(Bild: VW)

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  • dpa

„Die 20 Prozent Landeseigentum sollten ganz oder teilweise in Belegschaftseigentum umgewandelt werden“, meint Bartsch.

(Bild: VW)

Dietmar Bartsch (Die Linken) hat sich dafür ausgesprochen, den Anteil des Landes Niedersachsen an Volkswagen an die Belegschaft zu übertragen. „Die 20 Prozent Landeseigentum sollten ganz oder teilweise in Belegschaftseigentum umgewandelt werden“, sagte Bartsch der dpa. Möglich sei etwa ein Stiftungsmodell. „Das würde dazu führen, dass es die, die die Unternehmenssubstanz erarbeiten, ein höheres Mitspracherecht haben“, sagte Bartsch, der auch Linken-Fraktionschef im Bundestag ist.

„Die Menschen, die bei VW hart arbeiten, haben die Chance, qualifiziert mitzureden. Das Ganze muss selbstverständlich EU-rechtskonform gestaltet werden.“ Eine Debatte darüber in der nächsten Legislaturperiode sei dringend notwendig. „Es gibt derzeit Widersprüche, die nicht aufzulösen sind.“ Das Grund-Dilemma bei VW sei, dass die Interessen des Landes und die Interessen des Konzerns nicht identisch seien. Bartsch sagte: „Ich möchte auf keinen Fall, dass die 20 Prozent privatisiert werden und zum Beispiel nach Katar gehen.“ Eine Übertragung des Landesanteils bei VW an die Belegschaft könnte auch ein Modell für andere Unternehmen sein.

Das Land Niedersachsen gehört zu den größten Anteilseignern bei VW und hält 20 Prozent der Stimmrechte. Das Land hat dadurch eine starke Stellung bei dem Autohersteller und entsendet auch zwei Vertreter in den Aufsichtsrat. In den vergangenen Tagen hatte es Aufregung gegeben um eine Regierungserklärung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) zum Diesel-Skandal vom Oktober 2015. Diese wurde in Teilen vom Volkswagen-Konzern verändert, so die Kritik. Als Reaktion war unter anderem eine Debatte über die Zukunft des Landesanteils bei VW entbrannt. (mfz)