Bericht: Apple interessiert sich für Bollywood-Filme

Die Bibliothek der Firma Eros Group, die diverse bekannte indische Hitfilme produziert hat, steht zum Verkauf. Neben dem iPhone-Produzenten könnten auch andere IT-Konzerne zuschlagen.

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Bericht: Apple interessiert sich für Bollywood-Studio

Filmposter für einen Eros-Streifen.

(Bild: Verleih)

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Apple hat nach wie vor ein Content-Problem: Während Netflix, Amazon und Co. Hit auf Hit landen, stoßen Apples Versuche, TV-Serien zu produzieren, bislang auf wenig Kritikerliebe. Eventuell hilft nun ein Unternehmen aus Indien, zumindest den Markt auf dem Subkontinent zu sichern: Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, versucht die renommierte Bollywoodproduktionsfirma Eros Group gerade, ihre große Filmbibliothek zu versilbern – und Apple gehöre zu den Unternehmen, die mit dem Inhalteunternehmen in ersten Aufkaufgesprächen seien.

Offeriert wird die Film- und Musikbibliothek von Eros, das bereits in den Siebzigerjahren gegründet wurde. In der Library stecken verschiedene Bollywood-Blockbuster wie "Bajrangi Bhaijaan", "Dabangg" und "Bajirao Mastani". Insgesamt soll es sich um 3000 einzelne Streifen handeln – in Hindi, aber auch in anderen indischen Sprachen. Laut einem Bericht der indischen Economic Times geht es auf bei dem Deal um bis zu rund eine Milliarde US-Dollar – für Apple sind solche Summen eigentlich kein Problem.

Weder Apple noch Eros wollten den Bericht kommentieren – man rede nicht über "Spekulationen". Die ebenfalls angeblich interessierten Unternehmen Amazon und Netflix verweigerten ebenfalls einen Kommentar zu den "Gerüchten". Laut Reuters sucht Eros seit rund einem halben Jahr nach "strategischen Optionen" für seine Inhaltebibliothek, um mehr Geld in die Kasse zu bekommen. Es soll auch Verhandlungen mit indischen TV-Anbietern gegeben haben.

Apple ist derzeit in Indien verstärkt aktiv. Der Konzern hatte mit der Regierung einen Deal erarbeitet, um eine lokale iPhone-Produktion durch einen Auftragsfertiger zu starten. Dafür gibt es auch Steuernachlässe. Apple hat in Indien derzeit nur einen Marktanteil von unter 5 Prozent, erhofft sich von dem Subkontinent mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern aber ein enormes Wachstumspotenzial, das sogar China übertreffen (oder zumindest "matchen") könnte. Konzernchef Tim Cook war bereits mehrfach in dem Land zu Gast. (bsc)