Apple-Boss sieht "moralische Verantwortung", die Wirtschaft wachsen zu lassen

Die US-Regierung sei seit langer Zeit "weniger funktionsfähig", weshalb Unternehmen wie das seine und alle anderen Bereiche der Gesellschaft "einspringen" müssten, so Tim Cook.

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Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook versicherte den Analysten, er sei «sehr optimistisch» für die Zukunft.

(Bild: dpa, Robin Van Lonkhuijsen)

Lesezeit: 2 Min.

Apple-Chef Tim Cook glaubt, dass Apple eine "moralische Verantwortung" dafür hat, die US-amerikanische Wirtschaft wachsen zu lassen und Jobs zu schaffen. Zudem müsse man zum Land beitragen – und "zu allen anderen Ländern, in denen wir Geschäfte machen", sagte er in einem Interview mit der New York Times. Es gebe allerdings immer noch eine bedeutende Gruppe an Personen, die glaubten, seine einzige Verantwortlichkeit liege gegenüber der Wall Street.

Die Realität sei aber, dass die US-Regierung seit einer langen Zeit "aus welchen Gründen auch immer" weniger funktionsfähig geworden sei. "Sie arbeiten nicht mehr mit der Geschwindigkeit, die wir von früher kennen." Entsprechend sei es nun die Aufgabe der Wirtschaft und "allen anderen Bereichen der Gesellschaft", einzuspringen. Apple hat in der vergangenen Woche angekündigt, seine Programmiersprache Swift in einjährigen, kostenlosen Lehrgängen in 30 Community-College-Systeme in den Vereinigten Staaten anzubieten – für Hunderttausende wenn nicht gar Millionen Studenten.

Cook kritisierte in dem Gespräch auch das Vorgehen von US-Präsident Donald J. Trump bei den Ausschreitungen in Charlottesville. "Ich bin nicht einer Meinung mit dem Präsidenten und anderen, die glauben, dass es eine moralische Gleichwertigkeit gibt zwischen White Supremacists und Nazis und denjenigen, die gegen sie für die Menschenrechte einstehen." Eine solche Gleichsetzung widerspreche den Idealen "von uns als Amerikanern".

In dem Interview fand Cook auch lobende Worte für den von ihm geschätzten US-Präsidenten Lyndon B. Johnson, der von 1963 bis 1969 an der Macht war und dessen Präsidentenbibliothek er gerade besucht habe. Johnson seien in einer Präsidentschaft Dinge wie der Civil Rights Act, der Voting Act und die Versicherungssysteme Medicare und Medicaid gelungen. (bsc)