Kinderschutz: Experten fordern Rauchverbot im Auto

Vorne im Auto qualmen, wenn hinten Kinder sitzen – das geht Experten zufolge gar nicht. Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) fordern deshalb ein gesetzliches Rauchverbot in Fahrzeugen, wenn Kinder mitfahren

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Kinderschutz: Experten fordern Rauchverbot im Auto
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  • dpa

Im Auto steigt selbst bei offenem Fenster die Schadstoffkonzentration höher als in jedem normalen Zimmer.

(Bild: Meliha Sarper, ACE)

Vorne im Auto qualmen, wenn hinten Kinder sitzen – das geht Experten zufolge gar nicht. Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) fordern deshalb ein gesetzliches Rauchverbot in Fahrzeugen, wenn Kinder mitfahren. Die Straßenverkehrsordnung müsse entsprechend geändert, Verstöße sollten mit einem Bußgeld geahndet werden.

„Viele europäische Länder schützen Kinder und Jugendliche in Fahrzeugen bereits durch ein gesetzliches Rauchverbot, beispielsweise in Frankreich, Finnland, Großbritannien und Italien“, sagt Anne Lütkes, Vizepräsidentin des DKHW. „Diesen Beispielen sollten wir unseren Kindern zuliebe umgehend folgen.“

„Tabakrauchbelastete Kleinkinder haben gegenüber unbelasteten Kindern ein um 50 bis 100 Prozent erhöhtes Risiko, an Infektionen der unteren Atemwege, an Asthma, Bronchitis oder Lungenentzündung zu erkranken“, erläutert Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, einige der gesundheitlichen Folgen für die jungen Mitfahrer.

Auch das Deutsche Krebsforschungszentrum weist regelmäßig auf die große Belastung mitfahrender Kinder durch schädliche Stoffe im Tabakrauch hin. Selbst bei geöffnetem Fenster sei die Belastung teils höher als in einer durchschnittlichen Raucherkneipe, hatten Messungen der Krebsforscher gezeigt. (fpi)