Kraftausdruck

Audi RS 4 Avant

Der Audi RS 4 Avant ist mit 450 PS und 600 Nm gegenüber den Mercedes-AMG C 63 auf den ersten Blick etwas unterlegen. Doch im Standardsprint liegt er kaum zurück, Allrad sei Dank. Viel Konkurrenz gibt es ohnehin nicht

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Audi RS 4 Avant 22 Bilder
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Von
  • Martin Franz
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In einer Umgebung, in der mit einiger Hartnäckigkeit jede noch so kleine Nische ausgefüllt wird, leisten sich die Hersteller durchaus bemerkenswerte Lücken. So gibt es bis heute keinen BMW M3 Touring. Mercedes liefert die C-Klasse mit bis zu 510 PS aus. Bei Audi war bisher im aktuellen A4 bei 354 PS Schluss. Nun wird mit einem neuen RS 4 Avant nachgelegt.

Schnell dank Allrad

Der neue RS 4 Avant erreicht hinsichtlich der Leistung nicht ganz das Niveau der Mercedes C 63-Modelle, was jene, die ein Wettrüsten befürchten, wohl nur marginal beruhigen wird. Alle anderen werden die Eckdaten möglicherweise mehr interessieren. Der 2,9-Liter-V6, bekannt aus dem RS 5, leistet 450 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 600 Nm. Das soll für 4,1 Sekunden im Standardsprint und 250 km/h reichen. Mercedes liefert den C 63 nur mit Hinterradantrieb aus, was ein Grund dafür sein könnte, dass man im Sprint von 0 auf Tempo 100 trotz mehr Leistung nicht schneller ist. Den Audi gibt es nur als Kombi und nur mit Allradantrieb.

Wer beim RS 4 Avant in das RS-Dynamikpaket investiert, kann seinem Ziel mit bis zu 280 km/h entgegeneilen. Im NEFZ verspricht Audi einen Verbrauch von 8,8 Litern, zu einem Partikelfilter schweigt sich das Begleitschreiben aus. Gegen Aufpreis kann der Käufer den schnellsten Avant noch nachschärfen. Dazu gehört das „Sportfahrwerk plus“, wobei schon das serienmäßige Sportfahrwerk des RS 4 sieben Millimeter weniger Platz zwischen Unterboden und Asphalt lässt als im ziviler motorisierten A4 mit Sportfahrwerk. Wer mag, kann zusätzlich für Dynamic-Lenkung, Sportdifferenzial an der Hinterachse und Keramikbremsen Geld ausgeben.

Mit 79.800 Euro ist der RS 4 Avant ähnlich teuer wie ein Mercedes C 63 T Modell, hat diesem allerdings den Allradantrieb voraus. Ausgeliefert wird der flinke A4 ab Anfang 2018. Eine Nische freilich lässt Audi offen: Der RS 4 ist zumindest vorerst nur als Kombi zu haben. Das ist durchaus bemerkenswert, denn außerhalb von Europa ist diese Form nicht sehr gefragt.

(mfz)