Kaltschalen

Test: Acht Winterreifen der Dimension 235/55R17

ARBÖ, ACE und GTÜ haben acht Winterreifen der Dimension 235/55 R17 für SUVs getestet. Wer sich die Ergebnisse im Detail ansieht, kann viel Geld sparen, denn auch der Testsieger brilliert nicht in allen Wertungen

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Winterreifen 4 Bilder

(Bild: GTÜ)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz

Dass SUVs keine Geländewagen sind, hat ihren Erfolg nicht geschmälert. Eher dürfte das Gegenteil der Fall sein: Echte Geländegänger sind auf den Betrieb abseits befestigter Straßen hin optimiert – Komfort und Fahreigenschaften auf Asphalt sind oftmals mäßig. SUVs deuten eine Tauglichkeit fürs Gelände meistens nur an, oft genug ist in den „Stadtgeländewagen“ nicht einmal mehr ein Allradantrieb eingebaut. Eine bessere Straßenlage bei winterlichen Verhältnissen ist also nicht zwangsweise gegeben. Doch auch mit Allradantrieb sind ordentliche Winterreifen unabdingbar. Sie bieten nicht nur Vorteile beim Beschleunigen, sondern auch mehr Stabilität in Kurven und vor allem beim Bremsen. Denn schließlich ist Allradantrieb eine Option für bestimmte Fahrzeuge, Allradbremse aber Pflicht bei jedem Auto. Der „Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs“ (ARBÖ), die „Gesellschaft für technische Überwachung“ (GTÜ) und der „Auto Club Europa“ (ACE) haben acht Winterreifen der Dimension 235/55 R17 getestet, die für SUVs gedacht sind. Als Testwagen diente ein Ford Kuga mit Allradantrieb.

Blick auf Details

Vergeben wurden im Test maximal 260 Punkte: 80 für die Eigenschaften auf Schnee, 80 für jene auf nassen Straßen, 60 für jene auf trockenen Straßen, 30 für Wirtschaftlichkeit und Umwelt und 10 für den Preis. Zwischen Gewinner und Verlierer liegen 24 Punkte. Da es keinen Reifen gibt, der unter allen Bedingungen der beste ist, lohnt sich ein Blick in die Details.

Auf Schnee sind die Unterschiede gering: Was Bremsen und Traktion betrifft, sind die Differenzen zu vernachlässigen, nur beim Handling ergeben sich minimale Vorteile für die besten Pneus im Test. Auf nasser Fahrbahn werden die Abstände größer. Hier fällt der Nokian WR A4 vor allem bei den Aquaplaning-Tests etwas zurück. Auf trockener Fahrbahn liegt er dagegen zusammen mit dem Dunlop Winter Sport 5 SUV an der Spitze, genauso wie bei den Themen „Vorbeifahrgeräusch“ und „Rollwiderstand“ – ausgerechnet bei diesen beiden wichtigen Punkten schwächelt der von den drei Organisationen zum Testsieger ernannte Reifen von Dunlop.

Welchen kaufen

Die vier Erstplatzierten liegen finanziell so dicht beieinander, dass schon ein lokales Angebot die folgende Überlegung durcheinander würfeln kann: Zieht man vom Endergebnis die Punkte für den Preis ab, bezahlt man beispielsweise für jeden Wertungspunkt bei Dunlop 3,89 Euro, bei Conti 4,13 Euro. Nokian und Kumho liegen mit 3,4 und 3 Euro deutlich günstiger. Der Kumho WinterCraft WP71 liegt zwar in der Schnee-Wertung am Ende des Testfeldes, hält auf nasser und trockener Straße aber wacker mit – und ein Satz kostet rund 250 Euro weniger als der von Dunlop. (mfz)