Vans & Drones: Mercedes testet Paketlieferung mit Drohnen in Zürich

Kunden bestellen Waren, der Händler packt sie auf eine Drohne, diese fliegt zu einem Transporter, der die Waren ausliefert: Das testet Mercedes-Benz zusammen mit Partnern derzeit in Zürich.

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Vans & Drones: Mercedes testet Paketlieferung mit Drohnen in Zürich

(Bild: Mercedes-Benz)

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Mercedes-Benz ist mit dem 2016 vorgestellten Konzept einer Kombination aus Lieferwagen und Drohne in die Pilotphase übergegangen. Seit dieser Woche werden in Zürich Paketauslieferungen mit vom US-Unternehmen Matternet entwickelten Drohnen getestet, als Landeplattform der Fluggeräte dienen Transporter vom Typ Mercedes-Benz Vito, ausgeliefert werden ausgewählte Waren des Online-Marktplatzes siroop.

Dabei gebe es "zum ersten Mal umfangreiche Drohneneinsätze autonom und ohne Sichtkontakt mit Transportern als Landeplattformen in einem urbanen Umfeld, um ein vollautomatisiertes e-Commerce-Drohnensystem zu testen", geht aus einer Mitteilung hervor. Die Matternet-Drohnen des Typs M2 habe eine Traglast von maximal zwei Kilogramm und eine Reichweite von etwa 20 Kilometern.

Vans & Drones in Zürich (7 Bilder)

Der Händler bestückt die Drohne mit der bestellten Ware, diese …
(Bild: Mercedes-Benz)

Mercedes-Benz hatte das Konzept vor fast genau einem Jahr vorgestellt. Dabei bestückt der Händler die Drohnen direkt nach Eingang der Bestellung, diese fliegen daraufhin zu einem von zwei Mercedes-Benz Vito mit integrierter Drohnen-Landeplattform. Die Vans halten an einem von insgesamt vier fest definierten Standorten im Züricher Stadtgebiet. Dort übernimmt der Paketzusteller die Produkte und liefert sie an die Endkunden aus, während die Drohne zum Händler zurückkehrt.

Ziel des drei Wochen dauernden Projekts, das an fünf Tagen pro Woche nur bei günstigen Wetterbedingungen sieben Stunden lang läuft, ist, die Effizienz der On-Demand-Lieferungen zu verbessern, wie Daimler mitteilt. Das Projekt wurde vom Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL gemäß der SORA-Methodologie (Specific Operational Risk Assessment) der Joint Authorities for Rulemaking on Unmanned Systems (JARUS) unter Zustimmung aller zuständigen Schweizer Behörden genehmigt. Matternet-Drohnen sind unter anderem mit einem Fallschirm ausgestattet, der bei einer Störung automatisch ausgelöst wird.

Für die Zukunft planen Mercedes-Benz und die Partner, Drohnenlieferungen in koventionelle Liefertouren "dynamisch zu integrieren". Das heißt, die Transporter sollen also nicht mehr an vordefinierten Haltepunkten auf die Drohnenankunft warten, sondern während ihrer regulären Touren an einem geeigneten Haltepunkt durch die Drohne beliefert werden. So könnten eilige Sendungen in eine laufende Auslieferungsfahrt eingesteuert und damit schneller den Kunden zugestellt werden. (anw)