Bericht: BMVI will SCR-Nachrüstung attraktiv machen

Ursprünglich hatte die Industrie nur angeboten, die Software anzupassen. Nun sollen sie dazu gebracht werden, auch die Hardware nachzurüsten, um den Stickoxidausstoß einzudämmen

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Bericht: BMVI will SCR-Nachrüstung attraktiv machen
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Von
  • Andreas Wilkens

Es gibt für einige Autos einbaufertige SCR-Katalysatoren zur Nachrüstung wie diesen hier von Twintec und auch die Möglichkeit, mit eigenen Bauteilen nachzubessern. Die Hersteller scheuen aber den hohen Anfangsaufwand für Anpassung und Homologation. Außerdem verkaufen sie lieber Neuwagen. 

(Bild: baumot-twintec)

Die Autohersteller sollen eine Hardware-Umrüstung für Diesel-Autos anbieten, deren Stickoxidausstoß auf der Straße zu hoch ist. Wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet, haben sich Experten und Beamte des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) darauf verständigt. Ursprünglich hatte die Industrie nur angeboten, die Software anzupassen. Der Umbau soll nicht verpflichtend sein, der Anreiz soll darin bestehen, um mögliche Fahrverbote in Städten herumzukommen.

Externe Sachverständige sollen laut dem Bericht Dieselmodelle darauf überprüfen, ob sie nachträglich mit SCR-Katalysator und Harnstoffeinspritzung (AdBlue) nachgerüstet werden könnten und ob das finanziell sinnvoll ist. So soll Druck auf die Autohersteller ausgeübt werden, einen Nachrüstsatz anzubieten. Die Einigung wurde in einer von vier Arbeitsgruppen erzielt, die auf dem sogenannten Dieselgipfel im August eingesetzt worden waren.

Die Autohersteller hatten Hardware-Nachrüstungen abgelehnt, weil die für einen großen Teil der Fahrzeuge technisch nicht möglich seien, da der Platz für Einbauten fehle. „Diese würden auch dort, wo sie machbar sind, Jahre dauern und müssten von den Behörden in aufwendigen Tests abgenommen werden”, hatte der Präsident des Branchenverbands VDA Matthias Wissmann nach dem Dieselgipfel erklärt. (anw)