Lucent plant möglicherweise Verkauf der Glasfasersparte

Der angeschlagene Telecom-Ausrüster Lucent braucht Geld. Angeblich wird schon über den Verkauf der ertragreichen Glasfasersparte nachgedacht.

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Von
  • Götz Konrad

Der Telecom-Ausrüster Lucent plant möglicherweise, seine Glasfasersparte zu verkaufen. Schon binnen zwei Wochen könnte der wegen schwacher Erträge und Ermittlungen wegen seiner Bilanzierung angeschlagene Konzern sein Tochterunternehmen in Norcross anbieten, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf gut informierte Kreise.

Die Glasfasersparte, das zweitgrößte Unternehmen in dieser Branche nach Corning, brachte der Lucent-Gruppe im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund zwei Milliarden US-Dollar ein. Sie war mit 60 Prozent Verkaufssteigerung die rentabelste Abteilung des Giganten aus New Jersey. Einen möglichen Verkaufserlös der Sparte beziffern Analysten auf acht Milliarden US-Dollar. Als mögliche Interessenten werden die Konkurrenten Corning und die französische Alcatel gehandelt. Lucent lehnte es jedoch bislang ab, den möglichen Verkauf zu kommentieren.

Der Konzern versucht, bis 22. Februar seine Kreditlinie zu erneuern. Das Darlehen über zwei Milliarden US-Dollar ist Teil eines umfassenden Planes, insgesamt 6,5 Milliarden US-Dollar in die Kassen zu bringen. Die Banken waren jedoch zunächst besorgt um Lucents schwache Finanzlage, nachdem die Firma im Dezember einen Verlust von über einer Milliarde fürs erste Quartal und zurückgehende Umsätze hatte melden müssen.

Analysten sind sich aber sicher, dass Lucent die nötigen Kredite bekommen werde, zumal das Unternehmen im Januar einen harten Restrukturierungsplan bekannt gegeben hatte. Dieser sieht auch die Entlassung von 16.000 Mitarbeitern vor. (Götz Konrad) / ()