Hoch erfolgreich?

Fahrbericht: VW T-Roc 2.0 TSI 4Motion

Gibt es so etwas wie eine Erfolgsgarantie? Wenn, dann hat VW im Falle des T-Roc wohl alle Zutaten parat. Das kleine SUV ist zwar an keiner Stelle originell oder überraschend, insgesamt aber gut gemacht. Eine erste kurze Ausfahrt mit dem 190-PS-Benziner zeigt dies

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VW T-Roc 17 Bilder
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Von
  • Joaquim Oliveira / Stefan Grundhoff
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Gibt es so etwas wie eine Erfolgsgarantie? Wenn, dann hat VW im Falle des T-Roc wohl alle Zutaten parat. Das kleine SUV ist zwar an keiner Stelle originell oder überraschend, insgesamt aber gut gemacht. Eine erste kurze Ausfahrt mit dem 190-PS-Benziner zeigt dies.

Optisch ähnelt der VW T-Roc dem Audi Q2. Beide sind kantig und wirken etwas bulliger als VW Golf und Audi A3. Die beiden SUV sind nur etwas größer als die hochgelegten Ableger von VW Polo und Co., die im kommenden Jahr erwartet werden. Auch der Abstand nach oben zu Seat Ateca und Skoda Karoq ist nicht allzu groß. Da kommt auf die Verkäufer reichlich Beratungsbedarf zu, denn auch beim Fahren sind die Unterschiede nicht riesig.

Das Herz an einen Golf Sportsvan verlieren?

Das gilt auch für den Innenraum, den VW mit reichlich Farbe jugendlich schminken wollte. Wie gut das gelungen ist, mag jeder allein beurteilen. Ich vermute, es wird doch einige Kunden geben, die froh sind, diesem Ansinnen der Gestalter aus dem Weg gehen zu können. Wie bei fast jedem Auto ist die propagierte Zielgruppe irgendwo zwischen jugendlicher Trendsetter und hipper Familie angesiedelt, die Realität dürfte aber zumindest teilweise etwas anders aussehen. Schließlich wird nicht jeder VW-Interessent, der gern etwas bequemer ein- und aussteigen mag, sein Herz an den biederen Golf Sportsvan verlieren. Nun hat auch diese Zielgruppe eine Alternative bei Volkswagen.

Die Verarbeitung ist sehr gut, doch wer im Interieur genauer hinschaut, wird schnell merken, wie erfolgreich die Controller waren. Manches wirkt hier etwas rustikaler und nicht ganz so hochwertig wie im VW Golf. Dafür fällt das Platzangebot geringfügig besser aus, was vor allem hinten auffällt. Das Ladevolumen variiert je nach Stellung der Rückenlehne zwischen 445 und 1290 Liter. Bei den Allradversionen sind es 100 Liter weniger.

Gut gelungen ist das Fahrwerk. Der Testwagen hatte die adaptiven Dämpfer eingebaut, die eine spürbare Spreizung zwischen komfortabel und straff bieten. Unser Eindruck war, dass dieser Unterschied im T-Roc etwas größer ist als bei anderen Modellen im Konzern. Dennoch: Für die 1045 Euro Aufpreis finden sich in der langen Aufpreisliste andere Dinge, die den täglichen Umgang stärker prägen als das adaptive Fahrwerk. Zumal es, zumindest vorerst, nur für die teure „Sport“-Ausstattungslinie zu haben ist.

Die Lenkung dürfte einigen Kunden eine Spur zu leichtgängig sein. Der Kraftfluss von der Vorderachse nach hinten bei Gripverlust könnte schneller vonstatten gehen, was freilich nur dann auffällt, wenn man es besonders eilig hat. Schon nach ein paar Kilometern auf der Landstraße fällt auf, dass der VW T-Roc auch durch seine leicht verbreitere Spur exzellent auf der Straße liegt. Selbst ist flott gefahrenen Kurven gibt es kein übermäßiges Wanken. Die Grundabstimmung des Fahrwerks ist straff, allerdings ist das Ansprechverhalten der Dämpfer so fein, dass kleine Unebenheiten gut herausgefiltert werden.