IEEE-News: Ethernet im Auto, Light Communication, bessere WLAN-Verschlüsselung

Das 10-GBit-WLAN rückt der Marktreife langsam näher. Daneben brütet das Normungsgremium noch an vielen weiteren spannenden Techniken, etwa an Light Communication, Ethernet im Auto – und an ganz neuer WLAN-Verschlüsselung.

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IEEE-News: Ethernet im Auto, Vernetzung per Licht, bessere WLAN-Verschlüsselung
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Inhaltsverzeichnis

Die Arbeiten des Normungsgremiums IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) gliedern sich in viele Arbeitsgruppen auf, deren Aktivitäten teils schwer zu durchschauen sind. Unsere Autorin Jennifer Li bleibt freilich am Ball und hält im Oktober eine umfassende Rückschau auf spannende Aktivitäten im Netzwerkbereich.

Die meiste Aufmerksamkeit erhält zurzeit die nächste WLAN-Generation namens 802.11ax, die Datenraten bis zu 10 GBit/s brutto liefern soll. Schon die aktuelle WLAN-Technik 802.11ac kann in gewissen Szenarien den Durchsatz der verbreiteten Gigabit-Ethernet-Leitungen übersteigen, sodass man oberflächlich betrachtet am Sinn eines 10-GBit/s-WLANs zweifeln könnte. Doch 802.11ax ist kein Spielfeld von optimierungsversessenen Ingenieuren, sondern tatsächlich in absehbarer Zeit erforderlich – nicht nur, weil 10-GBit/s-Ethernet allmählich im Massenmarkt Fuß fasst, sondern auch, weil das in LAN und WLAN umgeschlagene Datenvolumen kontinuierlich zunimmt und um mit der stetig wachsenden Zahl an Clients Schritt zu halten.

Dabei geht 11ax eigene Wege, um mehrere Clients möglichst optimal zu versorgen. Details dazu finden Sie im kostenlosen c't-Beitrag "IEEE-News: 10-GBit-WLAN, Light Communication, Ethernet im Auto". In kompakter Form finden Sie dort auch Informationen dazu, woher zusätzliche WLAN-Frequenzen kommen könnten, ob Clients auch dann senden dürfen, wenn der Funkkanal bereits belegt ist und wie WLAN auf zwei Frequenzbändern gleichzeitig sendet und empfängt.

Zu den weiteren WLAN-Themen gehören die Statusberichte zu Wake on WLAN, zum Druck der Mobilfunkindustrie, dem sich die WLAN-Branche ausgesetzt sieht, zu Verbesserungen beim WLAN-Roaming und zum Stand der Dinge bei der nächsten Generation der WLAN-Verschlüsselung. Dabei dürften die jüngst veröffentlichten Schwächen der WPA2-Technik dem kommenden WPA3 womöglich noch mehr Auftrieb verschaffen – wenngleich vorbildliche Hersteller bereits Sicherheitspatches herausgegeben haben.

Manche Spezifikation wurde aber nicht nur weiterentwickelt und verbessert, sondern im Laufe der Zeit auch aufgebläht. Die IEEE wehrt sich zwar überwiegend erfolgreich dagegen, dass allzuviele Köche den Brei verderben. Aber das gelingt nur im Diskurs, und der braucht manchmal seine Zeit. Ein Beispiel dafür ist der aktuelle Stand der vielversprechenden Spezifikation zur Datenübertragung über Licht (Light Communication).

Interessant ist auch, dass die IEEE mit 802.11ah (HaLow) schon vor Jahren an eine eigene Spezifikation für das Internet der Dinge ersonnen hat. Doch die Norm würde europäische Kurzstreckensender wie Garagenöffner oder PKW-Fernbedienungen überfahren. Dennoch hat HaLow einen mächtigen Befürworter, der die europäische Spektrumsregulierung HaLow-freundlicher gestalten lassen möchte.

So wie HaLow brach liegt, ist auch der 60-GHz-Funk 802.11ay noch in der Warteschleife. Überraschenderweise kooperiert nun die Deutsche Telekom mit einem anderen Branchen-Schwergewicht unter dem Dach der IEEE, um dieses Funkband nach eigenem Gutdünken zu verwenden.

Von erfreulich guten Ergebnissen ist die Rede, wenn es um Analysen der Eignung der Ethernet-Technik für das Auto geht. Die Kurzfassung: Ethernet spart Gewicht, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen. Man darf nun gespannt sein, ob die Autoindustrie bei ihrer anhaltenden Suche nach Gewichtseinsparmöglichkeiten auf den Ethernet-Geschmack kommt.

Mehr zu diesem Thema und zu allen zuvor genannten finden Sie im kostenlosen c't-Beitrag "IEEE-News: 10-GBit-WLAN, Light Communication, Ethernet im Auto".

(dz)