Kartellverdacht: Daimler ist Kronzeuge bei der EU

Daimler hat im Rahmen des Verdachts auf ein Kartell in der deutschen Autoindustrie bei den EU-Behörden einen Antrag auf Kronzeugenregelung gestellt. Das sagte Daimler-Finanzchef Bodo Uebber heute (20. Oktober 17) in einer Telefonkonferenz

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Kartellverdacht: Daimler ist Kronzeuge bei der EU
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  • dpa

Daimler-Finanzchef Bodo Uebber meldet, dass sein Unternehmen das Rennen um den Kronzeugen bei der EU-Kommission gewonnen hat.

(Bild: Daimler)

Daimler hat im Rahmen des Verdachts auf ein Kartell in der deutschen Autoindustrie bei den EU-Behörden einen Antrag auf Kronzeugenregelung gestellt. Das sagte Daimler-Finanzchef Bodo Uebber heute (20. Oktober 17) in einer Telefonkonferenz. Er bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Ob die EU-Behörden eine formale Untersuchung eröffnen würden, sei noch nicht klar, sagte Uebber. Bedarf für Rückstellungen sehe der Konzern derzeit aber nach Rücksprache mit seinen Beratern nicht.

Details dazu wollte der Manager nicht nennen, um das Verhältnis zu den Behörden nicht zu belasten. Ob die EU-Behörden eine formale Untersuchung eröffnen würden, sei auch noch nicht klar, sagte Uebber. Bedarf für Rückstellungen sehe der Konzern in dem Fall derzeit aber nach Rücksprache mit seinen Beratern nicht.

Bei der EU-Kommission läuft derzeit eine Voruntersuchung dazu, ob sich die deutschen Autobauer Volkswagen, BMW und Daimler unzulässig abgesprochen haben. In Medienberichten hieß es, auch Volkswagen habe eine Art Selbstanzeige rund um den Kartellverdacht bei den Behörden eingereicht. Laut Süddeutscher Zeitung soll Daimler Volkswagen dabei aber zuvorgekommen sein. Wer zuerst mit den Aufsehern kooperiert, darf auf den größten Nachlass bei einer möglichen Strafe hoffen. (fpi)