Autonomes Fahren: Selbstfahrende Shuttles am Frankfurter Flughafen

Am Frankfurter Flughafen sollen demnächst zwei autonome Kleinbusse am Tor 3 testweise verkehren. Der Betreiber Fraport verspricht sich von den selbstfahrenden Fahrzeugen eine bessere und flexiblere Planbarkeit.

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Autonomes Fahren: Fraport testet selbstfahrende Shuttles am Frankfurter Flughafen

(Bild: Fraport AG / Stefan Rebscher)

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Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport testet den Einsatz selbstfahrender Fahrzeuge unter realen Straßenbedingungen. Von kommender Woche an werden zwei Kleinbusse im Shuttle-Verkehr zwischen Terminal 1 und Terminal 2 mit 20 km/h unterwegs sein, teilte der Konzern mit. Zwei Wochen lang sollen die hochautomatisierten Fahrzeuge demnach erprobt werden. Zunächst gehe es um eine 1,5 Kilometer lange Teststrecke auf dem Gelände des Airports, am Ende soll der Einsatz auf öffentlichen Straßen stehen.

Fraport-Vorstand Anke Giesen erklärte, das Unternehmen verspreche sich von selbstfahrenden Fahrzeugen eine bessere und flexiblere Planbarkeit. Der Versuch auf dem Fraport-Gelände sei ein Test, ob und wie die Technik eines Tages am Flughafen eingesetzt werden könnte. Zudem gebe es einen Mangel an Busfahrern. Täglich passieren laut dem Konzern rund 2600 Fahrzeuge das Tor 3 des Flughafens, wo die selbstfahrenden Shuttles getestet werden. Dazu kämen innerbetriebliche Autos und Transporte, etwa knapp 1000 Frachtschlepper.

Projektpartner der Fraport ist die Wiesbadener R+V Versicherung, die Kraftfahrzeuge versichert und sich von dem Versuch Daten für neue Konzepte verspricht. Man erhoffe sich von autonomen Fahrzeugen zudem mehr Verkehrssicherheit, erklärte Vorstandschef Norbert Rollinger.

Die Shuttlebusse der französischen Firma Navya sind 4,75 m lang, 2,11 m breit und 2,75 m hoch. Leer wiegt der Bus 2,4t, Karosserie und Fahrgestell sind aus einem Kohlenstofffaser-verstärkten Kunststoff. Als Antrieb dient ein 15 kW-Elektromotor, der von einem Akku gespeist wird. Voll geladen kann der Shuttlebus rund neun Stunden unterwegs sein. Sinkt die Batterieleistung unter zehn Prozent, steuert er selbständig die Ladestation an.

GNSS-Antennen auf dem Dach des Fahrzeugs sollen es bis auf zwei Zentimeter genau lokalisieren. Lidar-Sensoren und Stereo-Kameras erfassen Objekte und Personen sowie deren Abstand zum Fahrzeug. In den Rädern messen Sensoren Geschwindigkeit und Beschleunigung. Wenn andere Verkehrsteilnehmer ihm zu nah kommen, verlangsamt das Shuttle die Fahrt, bleibt gegebenenfalls stehen. Auch der Operator kann jederzeit einschreiten, den Nothalteknopf drücken.

Fraport zeigt sich anscheinend insgesamt interessiert an modernster Technik. Kürzlich demonstrierte Daimler in einem gemeinsamen Projekt, wie Fahrzeuge automatisiert und fahrerlos Schnee räumen könnten. (mit Material der dpa) / (anw)