Elferrat

Zum Tode von Peter W. Schutz

Peter W. Schutz ist tot. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Porsche AG (1981 bis 87) starb am vergangenen Sonntag, den 29. Oktober 2017 im Alter von 87 Jahren. Neben der Rettung des 911 gehören der 944, der 959 und großartige Le-Mans-Siege zu den Meilensteinen seiner Amtsszeit.

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Peter W. Schutz 5 Bilder
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Von
  • Christian Lorenz

Peter W. Schutz ist tot. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Porsche AG ist am vergangenen Sonntag, den 29. Oktober 2017 verstorben. Er wurde 87 Jahre alt. Schutz ist der Retter des Porsche 911. Er persönlich verhinderte, dass Porsche sein wichtigstes Modell 1981 einstellte.

Als Peter W. Schutz den Vorstandsvorsitz der Porsche AG übernahm, befand sich das Unternehmen in einer schwierigen Zeit. 1980 hatte Porsche zum ersten Mal Verluste geschrieben. In seiner dritten Woche als Porsche-Chef verhinderte Schutz im Januar 1981 im Alleingang den Vollzug der wohl verheerendsten Fehlentscheidung der Unternehmensgeschichte. Nachdem die Porsche AG 1980 zum ersten Mal Verluste geschrieben hatte, beschloss der damalige Vorstandschef Ernst Fuhrmann, das in Bedrängnis geratene Volumenmodell 911 SC einzustellen und durch den neuen 928 zu ersetzen. Als erste Amtshandlung kassierte Schutz diesen Beschluss. Der Erfolg gibt ihm bis heute Recht.

Der Deutsch-Amerikaner Peter W. Schutz richtete die Porsche AG strategisch neu aus. Unter seiner Führung wurde das erste Vollcabriolet des Elfers eingeführt. Mit den Typen 944 Turbo, 944 S und 944 S2 sowie den entsprechenden Cabrio-Varianten baute er die Transaxle-Modellreihe aus. Die Ära Schutz steht auch für Riesenerfolge im Motorsport. 1982 belegt Porsche in Le Mans Porsche die Ränge Eins bis Fünf und gewann nahezu alle Klassen- und Sonderwertungen. Und in den Jahren 1984 bis 1985 erringt Porsche als Motorenlierferant des McLaren-Teams dreimal in Folge die Formel-1-Fahrerweltmeisterschaft: einmal mit Niki Lauda und zweimal mit Alan Prost. 1985 stellte Peter W. Schutz mit dem Porsche 959 auf der Frankfurter IAA den bis dahin aufwendigsten und teuersten Serien-Porsche vor.

Schutz verdreifachte die Verkäufe und führte Porsche wieder in die Profitabilität zurück. Fünf Geschäftsjahre in Folge konnte er Rekorde um Rekorde einfahren. Aber die Wirtschaftskrise in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre kündigte das Ende der „goldenen 80er“ an: Die sinkenden Erträge im Exportgeschäft und der damit einhergehende Verkaufsrückgang in Amerika bedeuteten für Peter W. Schutz das Ende seines Engagements als Porsche-Vorstandsvorsitzender. 1987 schied er aus dem Unternehmen aus und kehrte 1988 in die USA zurück, wo er in Naples, Florida, bis zu seinem Tod lebte. Peter W. Schutz hinterlässt eine Ehefrau sowie eine Tochter und zwei Söhne. (chlo)