20 Milliarden Euro vom Bund für ÖPNV gefordert

Für Sanierung und Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) verlangen die Bus- und Bahnbetreiber von der neuen Bundesregierung ein Sonderprogramm im Volumen von rund 20 Milliarden Euro. Es soll eine Laufzeit von zehn Jahren haben

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20 Milliarden Euro vom Bund für ÖPNV gefordert
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Von
  • dpa

Für Sanierung und Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) verlangen die Bus- und Bahnbetreiber von der neuen Bundesregierung ein Sonderprogramm im Volumen von rund 20 Milliarden Euro. Es soll eine Laufzeit von zehn Jahren haben, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) heute (14. November 17) in Hamburg mit.

Ein Gelenk-Omnibus von MAN an der Haltestelle "Messestadt Ost" in München-Riem.

(Bild: MAN)

Die 600 Verbandsmitglieder begrüßten die vergangene Woche gestartete Initiative der Verkehrsminister der Länder für ein „Investitionsprogramm Mobilität“, das sogar ein Volumen von 50 Milliarden Euro Bundesmittel haben soll. Daraus beansprucht der kommunale ÖPNV 15 Milliarden Euro für Modernisierung und Ausbau des Nahverkehrs sowie weitere fünf Milliarden Euro, um den Sanierungsstau abzubauen. Die Länder sollten dieses ÖPNV-Programm mit weiteren fünf Milliarden Euro über die Laufzeit flankieren. Der ÖPNV wird laut VDV jährlich von mehr als zehn Milliarden Fahrgästen genutzt.

Die Chefs mehrerer Verkehrsbetriebe machten in Hamburg deutlich, wo es allein in den Großstädten stockt: Der Umstieg auf elektrisch betriebene Busse nebst Infrastruktur werde die Hamburger Hochbahn rund 600 Millionen Euro kosten, berichtete deren Chef Henrik Falk. Der geplante Bau einer neuen U-Bahn-Linie (U5, 2021-2027) wird in der Hansestadt in die Milliarden gehen. Die Vorstandschefin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Sigrid Evelyn Nikutta, sagt, die BVG benötigten allein für 70 Kilometer weitere Straßenbahn rund zwei Milliarden Euro. Von sechs Milliarden Euro Investitionen für den Ausbau von Tram und U-Bahn bis 2030 sprach Ingo Wortmann, Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG).

Angesichts solcher Summen fordert der VDV auch, das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) – derzeit mit jährlich 333 Millionen Euro Fördermitteln ausgestattet – unverzüglich auf eine Milliarde Euro aufzustocken. Dieser Topf sei aktuell 20-fach überzeichnet.

Bei vielen ÖPNV-Anbietern stehen angesichts der Digitalisierung auch neue Dienstleistungen auf der Agenda. Dazu zählen unter anderem App-basierte Ticketabrechnungen, die Umstellung auf elektronische Fahrkarten, vernetzte Mobilitätsangebote von Bus und Bahn mit Carsharing, Taxi oder Fahrrad sowie die Einführung von W-Lan in Bussen und Bahnen. (fpi)