Apple will zu 100 Prozent recycelte iPhones – und keine Kinderarbeit

Die Umweltchefin des Konzerns, Lisa Jackson, hat bekräftigt, dass Apple an einem "komplett grünen" Smartphone arbeitet. Die Lieferkette soll zudem ethischer werden – auch bei Konfliktmineralien.

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Apple will zu 100 Prozent recycelte iPhones – und keine Kinderarbeit

Apples Vizepräsidentin für Umwelt, Politik und soziale Initiativen: Lisa Jackson.

(Bild: Apple)

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Apple will in absehbarer Zeit iPhones bauen, die zu 100 Prozent aus recycelten Grundstoffen bestehen – sowie erneuerbaren Materialien wie Biokunststoffen. Das sagte Lisa Jackson, Ökochefin des Konzerns und ehemalige Leiterin der US-Umweltschutzbehörde EPA, in einem Interview mit der australischen News Limited.

Neben iPhones sollen künftig auch MacBooks und andere Endkundenprodukte so hergestellt werden. "Wir arbeiten wie verrückt an diesem Thema", so Jackson. Man wolle seine Abhängigkeit von Rohstoffen reduzieren. Ein "geschlossener Wirtschaftskreislauf" ist das Ziel. "Soweit ich weiß, sind wir die einzige Firma in diesem Sektor, die versucht, das hinzubekommen. Die meisten Leute sprechen zwar über Recycling von Elektronikprodukten, doch dabei geht es nicht darum, dies in neuen Geräten zu verwenden."

So will der Konzern künftig überhaupt keine Rohstoffe mehr aus der Erde holen – auch wenn dies noch viele Jahre dauern könnte. Jackson sieht den Prozess auch als Aufräumen in der eigenen Lieferkette, etwa im Bereich der Konfliktmaterialien. Kinderarbeit und schlechte Arbeitsbedingungen, wie sie etwa in den Kobaltminen der Demokratischen Republik Kongo herrschen, will der Konzern vermeiden – auch wenn der Stoff Ausgangsprodukt für Lithium-Ionen-Akkus ist.

Zuletzt hatte eine Untersuchung des Enough Project, einer Menschenrechtsorganisation, positive Worte für Apple übrig. In der jüngsten Rankingstudie der Non-Profit-Organisation heißt es, Apple sei im Kongo "klarer Anführer" unter den größten Elektronik- und Schmuckkonzernen, was die Vermeidung von Konfliktmaterialien anbetrifft.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte Großkonzernen inklusive Apple zuvor vorgeworfen, ihren Sorgfaltspflichten beim Bezug von Mineralien aus dem Kongo nicht ausreichend nachzukommen. Apple hatte im Frühjahr allerdings den Ankauf aus kleinen Minen im Kongo gestoppt, um Kinderarbeit nicht zu fördern. (bsc)