Vertrau mir

Ausprobiert: Bridgestone Battlax R11

Im Battlax R11 will Bridgestone Vertrauen geschaffen haben. Nach sieben Turns auf einer heißen, schnellen Rennstrecke sieht der Reifen recht empfehlenswert aus. Achtung: Straßenzulassung nur pro forma

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Zweirad 9 Bilder
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Clemens Gleich

Die wichtigste Eigenschaft, die ein Motorradreifen mitbringt, ist das vielzitierte "gute Gefühl", das Vertrauen nicht nur in den Grip, sondern auch ins eindeutige Feedback. Deshalb stand bei Bridgestone dieses Vertrauen an oberster Stelle der Entwicklungsziele für ihren neuen profilierten Rennstreckenreifen Battlax R11. Erreicht wurde das durch im Vergleich zum Vorgänger Battlax Racing RS10 veränderte Karkasskonstruktionen.

Am Voderrad setzt Bridgestone eine Spiralkonstruktion ein, die einen je nach Auflagebereich in Schräglage variablen, möglichst gleichmäßigen Druck auf das Gummi ausübt. Das soll Grip und Feedback gleichermaßen verbessern. Am besonders bei modernen Superbikes belasteten Hinterreifen kommt eine zweite Überkarkasse zum Einsatz, bekannt aus den V02-Slicks. Das ins Gummi geschnittene Profil entspricht Belastungsberechungen in Schräglagenfahrt, damit es möglichst wenig Einfluss auf das Fahrverhalten ausübt. Profil und Straßenzulassung sind für entsprechende Rennklassen gedacht, die so etwas verlangen. Aufgrund der hohen nötigen Arbeitstemperatur empfiehlt Bridgestone, den Betrieb auf der Straße trotz der pro-forma-Straßen-Zulassung zu unterlassen.

Sowohl Grip als auch Vertrauen sind bei den ersten Tests wie versprochen da. Bei weniger krassen Motorrädern wie etwa der Ducati 959 Panigale hielten die Reifen auch einen ganzen Tag ohne nennenswertes Nachlassen durch, und das mit nur jeweils kurzen Pausen zwischen den Turns. Das entspricht zwei Tagen auf einem Renntraining mit den üblichen Pausen. Nur die schärfer gefahrenen aggressiveren Superbikes hielten kürzer, da fuhren allerdings auch Rennfahrer mit. Wer also einen 200-PS-Vierzylinder fährt, sollte auf Bridgestones Verschleißmarken schauen und dann tauschen, wenn der Hersteller es vorgesehen hat, weil er wie bei der Straße keine Dummheiten vorsieht.

Es gibt die Reifen ab Januar 2018 in den Dimensionen und Mischungen:

120/70R17 M/C 58V Soft/Medium
160/60R17 M/C 69V Medium
180/55R17 M/C 73V Medium
190/55R17 M/C 75V Soft/Medium
200/55R17 M/C 78V Soft Medium

Ab März 2018 folgen:

110/70R17 M/C 54H Medium
140/70R17 M/C 66H Medium
150/60R17 M/C 66H Medium

Es gibt noch keine Preise, wahrscheinlich liegen sie um die 150 Euro für einen Vorderreifen in 120/70 und gut 200 Euro für einen Hinterreifen in 190/55. (cgl)