Studie "Tod durch Pokémon Go": Handyspiel könnte für mehr Verkehrsunfälle verantwortlich sein

Laut einer Studie soll das Spiel nicht nur für zwei Tote verantwortlich sein, sondern auch zu einer erhöhten Anzahl an Verkehrsunfällen und damit verbundenen Kosten in Millionenhöhe geführt haben.

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Pokémon
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Von
  • Björn Bohn

Zwei Forscher der Purdue University haben in einer 50-seitigen Studie einen möglichen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Aufkommen von Verkehrsunfällen und dem Handyspiel Pokémon Go beobachtet. Die Studie mit dem reißerischen Titel "Death by Pokémon GO" schiebt dem Videospiel dabei nicht nur Schäden in Höhe von mehreren Millionen US-Dollar, sondern auch zwei Todesfälle zu. Entsprechende Umfragen bezüglich der Gefahr von Pokémon Go im Straßenverkehr gab es bereits, eine ausführliche Studie allerdings noch nicht.

Die Wissenschaftler konzentrieren sich dabei auf die Gemeinde Tippecanoe County im US-Bundestaat Indiana. Dort wohnen rund 170.000 Einwohner. Seit dem Erscheinen von Pokémon Go sei die Zahl der Verkehrsunfälle gestiegen – besonders in der Nähe von sogenannten Pokéstops. An diesen Orten können Spieler Gegenstände erhalten, die für den weiteren Spielverlauf notwendig sind. Laut den Forschern ist dies auch während des Autofahrens möglich. Als Gegenwert analysierten die Forscher ebenfalls die Vorkommnisse von Unfällen in der Nähe von Arenen, in denen das Spielen während der Fahrt nicht möglich ist. Der Studie zufolge haben diese keine Auswirkung auf die Zahl der Unfälle.

Die Ergebnisse in der Nähe der Pokéstops sind jedoch erschreckend: In den 148 Tagen nach der Veröffentlichung von Pokémon Go gab es 286 Unfälle, 134 davon in der Nähe von Pokéstops. Dadurch gab es 31 Verletzte und zwei Todesopfer. Demnach hätte das Spiel 5,2 bis 25,5 Millionen US-Dollar in Schäden verursacht. Würde man diese Zahlen auf das gesamte Land hochrechnen, wäre man bei 2 bis 7,3 Milliarden US-Dollar.

Für Leser, die solche makaberen Themen interessant finden, gibt es auch genaue Todeszahlen im "Pokémon GO Death Tracker". Laut dieser Website hat das Spiel 15 Tote und 55 Verletzte verursacht. Sie beschränkt sich allerdings nicht auf Verkehrsunfälle, sondern berichtet über jede Verletzung, die unbedachte Pokemon-Spieler ereilte. (bbo)