Kalendertür 4

Darf nicht, gibt´s nicht: Ferrari FXX-K Evo

Für den Ferrari FXX-K Evo gibt es weder eine Straßenzulassung noch eine Rennserie. Gefahren werden kann er an neun Wochenenden im Jahr. Das mag sich lächerlich klingen, aber damit dürfte dieses Sammlerstück mehr bewegt werden, als die meisten anderen Fahrzeuge dieser Preisklasse

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Von
  • Bernd Kirchhahn

2013 brachte Ferrari den LaFerrari auf die Straße. Den ärgsten Ferrari, der je das Straßenlicht der Welt erblickte. Damit bewies die Marke, dass Italienisch eine klangvolle Sprache ist, die sich alles erlauben kann. Brächte Porsche einen „DerPorsche“ auf den Markt, man würde peinlich berührt zum Mercedes-Händler gehen.

Ein Jahr später feuerte Ferrari den FXX-K auf die Rennstrecke. Dabei handelte es sich um die nachgeschärfte Variante des LaFerrari. 2017 folgte die nachgeschärfte Version der nachgeschärften Version des ärgsten Ferraris aller Zeiten und Welten. Und die hört auf den Namen Ferrari FXX-K Evo.

Das XX-Programm der Marke ist ein Schmelztiegel für alle Erkenntnisse, die in den Rennklassen gesammelt werden, um daraus neue Technologien zu formen. Das „K“ steht für das „Kinetic Energy Recovery System“ und „Evo“ bedeutet, dass man sich am Mitsubishi Lancer orientiert hat. Kleiner Scherz.

Downforce auf GT3- und GTE-Niveau

Beim neuesten Modell haben sich die Ingenieure nach eigener Aussage auf die Aerodynamik und die Gewichtsreduktion konzentriert. So soll der Abtriebskoeffizient im Vergleich zum LaFerrari um 75 Prozent verbessert worden sein. Der Forschungsschwerpunkt soll freilich nicht heißen, dass die 1050 PS, die aus zwölf Zylindern kommen, nebenbei erreicht wurden.

In Summe bringt es der Ferrari FXX-K Evo auf eine Höchstgeschwindigkeit von 350 Stundenkilometern. Ist diese erreicht, trägt der Heckspoiler 830 Kilogramm zur Stabilität bei. Bei Tempo 200 sind es 640 Kilogramm. Rein praktisch bedeutet das, dass es der Wagen in Sachen Downforce mit den Fahrzeugen der GT3- und GTE-Klasse aufnehmen kann. Blöd nur: in deren Klassen darf er nicht mitfahren.

Deswegen wird Ferrari zwischen März und Oktober 2018 ganze neun Rennwochenenden veranstalten, an denen die Kunden dann auf die Strecke geladen werden, um den Ferrari FXX-K Evo auch zu erfahren. Das mag sich lächerlich lesen, aber damit dürfte dieses Sammlerstück (mit etwa 2,5 Millionen Euro pro Stück darf gerechnet werden) mehr bewegt werden, als die meisten anderen Fahrzeuge dieser Preisklasse. Und vor allem artgerechter. (fpi)