Innenrevision

Fahrbericht: Ford Ecosport

Ford hat sein kleinstes SUV überarbeitet und sich dabei vor allem um den Innenraum gekümmert. Dort macht der Ecosport nun einen ungleich besseren Eindruck als zuvor. Eine erste Ausfahrt sollte zeigen, was sich abseits davon noch getan hat

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Ford Ecosport 13 Bilder
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Joaquim Oliveira
Inhaltsverzeichnis

Diese Überarbeitung war überfällig – obwohl der Ford Ecosport erst seit 2014 auf dem Markt ist und schon 2015 leichter überarbeitet wurde. Doch in den ersten zehn Monaten dieses Jahres entschieden sich nur knapp 10.000 Menschen hierzulande für das kleine SUV. Es gibt in diesem Segment eine Reihe von Fahrzeugen, die erfolgreicher waren. Eine erste kurze Ausfahrt zeigt, dass sich Ford um einen der größten Schwachpunkte gekümmert hat.

Hochwertiger als bisher

Der Innenraum ist mit der aktuellen Modellpflege hochwertiger ausgekleidet. Das Armaturenbrett stammt nahezu eins zu eins aus dem neuen Fiesta, was dem Ecosport einen deutlichen Fortschritt hinsichtlich Verarbeitung und Materialwahl beschert. Neue Instrumente und weich unterschäumte Oberflächen haben Einzug gehalten, die die bisherige Hartplastikwüste gekonnt ersetzen. Wer genauer hinsieht, findet durchaus noch Details, die etwas grob wirken, doch im Vergleich zum Vorgänger ist Ford wirklich ein sehr großer Schritt gelungen.

Das betrifft auch die Bedienung. Bisher gab es zahlreiche, gleiche Tasten, nun wirkt das aufgeräumter. Die Klimaanlage ist ebenso einfach zu bedienen wie die grundsätzlichen Funktionen des Infotainments Sync 3. Der Klang der Audioabteilung ist allerdings nur durchschnittlich.

Ausreichend Platz

Das Platzangebot entspricht dem in dieser Klasse üblichen, wobei der Ecosport mit 4,1 Metern Länge zu den kürzesten Modellen seiner Klasse gehört. Kopf- und Beinfreiheit sind okay, nur um die Schultern ist es etwas knapp. In der Praxis reicht das Platz Angebot für eine Familie mit zwei Kindern vermutlich meistens gut aus, sofern kein Kinderwagen mehr mit muss. Der Kofferraum fasst mit 356 Litern nur so viel wie im Seat Ibiza. Vorn stören auf längeren Strecken die weichen Sitze, die zudem mehr Seitenhalt bieten könnten.

Ford bietet den Ecosport derzeit mit zwei 1,5-Liter-Dieselmotoren (100 und 125 PS) und zwei Einliter-Dreizylinder-Benzinern mit 125 und 140 PS an. Neu sind die Option auf eine Sechsgang-Wandlerautomatik, die es nur für den 125-PS-Benziner gibt, und Allradantrieb, den Ford nur zusammen mit dem 125-PS-Diesel anbietet. Für eine erste Ausfahrt standen uns der Diesel mit Automatik und der 140 PS-Benziner zur Verfügung.

Kräftiger Diesel

Der Selbstzünder tritt kräftig an, sein Drehmoment von 300 Nm steht schon früh bereit. Dieseltypisch wirkt er obenrum etwas zäh, doch dank des passend gestuften und gut zuschaltenden Getriebes findet sich fast jederzeit ein guter Anschluss. Das mag auf der Autobahn bei hohem Tempo nicht mehr so gut klappen, doch wer ständig 160 km/h plus X über längere Strecken fahren möchte, wird vermutlich ohnehin in anderen Autos die besseren Partner dafür finden.

Der Benziner mit 140 PS hinterließ ebenfalls einen guten Eindruck, wobei er vermutlich eine Randerscheinung bleiben wird. Er läuft leiser als der Diesel und bietet ansprechende Fahrleistungen, wenngleich sein Antritt nicht ganz so wuchtig ausfällt wie beim 125-PS-Diesel. Für die Strecken zwischen Wohnung, Kindergarten, Einkaufsmöglichkeit dürfte der 125-PS-Benziner mehr als ausreichend sein. Ab April 2018 kommt noch ein Benziner mit 100 PS hinzu. Die Angaben zu Fahrleistungen sind im Prospekt andere als in den Pressemitteilungen. Da letztere aktueller sind, haben wir für das Datenblatt diese genutzt.