Studie: Stickoxidausstoß an Steigungsstrecken

Eine „grüne Welle“ und Tempokontrollen an Steigungsstrecken verkehrsreicher Straßen helfen daher, die Luftqualität nachhaltig zu verbessern, wie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) unter Verweis auf eine Studie der TU Dresden

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VW Golf

(Bild: Florian Pillau)

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  • dpa

„Jeder Einzelne kann einen Beitrag zur Verbesserung der Luft leisten, wenn er die Motorleistung seines Fahrzeugs nicht ausreizt und die zulässige Höchstgeschwindigkeit einhält“, resümierte das LfULG.

(Bild: Florian Pillau)

Eine „grüne Welle“ und Tempokontrollen an Steigungsstrecken verkehrsreicher Straßen helfen, die Luftqualität nachhaltig zu verbessern, wie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) unter Verweis auf eine Studie der TU Dresden am Montag (15. Januar 2018) mitteilte. Die Wissenschaftler untersuchten an einer Steigung von sieben Prozent den Einfluss überhöhter Geschwindigkeit auf den Ausstoß von Stickoxid bei Kraftfahrzeugen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Motorbelastung eine wesentliche Rolle für die Luftqualität spielt, resümierte das LfULG.

Bei einem Mittelklasse-Pkw mit Dieselmotor führte nach ihren Angaben schon eine Überschreitung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 50 um 10 km/h bei einer Steigung von 7 Prozent zu einem Stickoxidausstoß auf 820 mg/km und damit mehr als das Doppelte. „Das entspricht etwa einer Fahrt auf ebener Strecke mit 125 km/h“, so das LfULG. Beim Oberklasse-Diesel indes war kein einheitlicher Einfluss feststellbar und dieser beim Benziner äußerst gering. Ein voll beladener Lkw allerdings war zwar zu langsam, schickte bei Vollgas aber 3600 mg/km Stickoxid in die Luft.

Über die Hälfte der erfassten PKW und Lieferwagen sowie 20 Prozent der schweren Nutzfahrzeuge fuhren zu schnell. Gemessen wurde der Stickoxidausstoßes an Kraftfahrzeugen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten von 30 bis 60 km/h bei sieben Prozent Steigung. Darunter waren ein Benzin-Pkw, ein Diesel-Pkw der Mittel- und einer der Oberklasse sowie je ein Linienbus und ein Lkw, die beide mit realistischer Ladung gemessen wurden. Das bedeutet, dass zum Beispiel der Linienbus anstelle der durchschnittlich mitfahrenden Personen mit Wassertanks beladen wurde. Alle Fahrzeuge waren nach Euro 6-Norm zugelassen. Die Ergebnisse belegen, dass die Abgasbehandlung mit selektiver katalytischer Reduktion (SCR) den Stickoxid-Ausstoß von Diesel-Kfz wirksam mindern kann, aber auch die Motorbelastung und Fahrgeschwindigkeit an Steigungsstrecken eine wesentliche Rolle spielen.

Die komplette Studie kann auf dieser Seite heruntergeladen werden. (mfz)