Elektromobilität und Energiewende: Lithium-Nachfrage könnte sich verdreifachen

Die deutsche Industrie sollte sich nach Meinung der Deutschen Rohstoffagentur darauf einstellen, dass sich die Nachfrage nach Lithium bis 2025 zumindest verdoppeln könnte.

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Elektromobilität und Energiewende: Lithium-Nachfrage könnte sich verdreifachen

Lithiumhaltige heiße Quellen, Salar des tres Quebradas, Argentinien.

(Bild: BGR)

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"Wir gehen davon aus, dass sich die Gesamtnachfrage nach Lithium bis 2025 verdoppeln oder sogar mehr als verdreifachen wird." Das schreibt die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Als einen der Gründe dafür sieht sie in der "großen Erwartungshaltung der Industrie an wiederaufladbare Batterien speziell in der E-Mobilität". Aber auch regenerative Energien zu speichern spiele eine zunehmend wichtige Rolle.

Die DERA hat eine Studie vorgelegt, in der sie die aktuelle Versorgungslage sowie Risiken der zukünftigen Versorgung mit Lithium bis zum Jahr 2025 detailliert betrachtet. Damit will sie deutsche Unternehmen unterstützen, potenzielle Preis- und Lieferrisiken auf den Rohstoffmärkten frühzeitig zu erkennen, um geeignete Ausweichstrategien in der Beschaffung entwickeln zu können.

Lithium werde derzeit nicht in Deutschland primär gewonnen, heißt es in der Studie. Falls hierzulande zukünftig Batteriezellen gefertigt werden sollten, wäre die Industrie auf den Import angewiesen. Bereits 2015 sei Deutschland weltweit fünftgrößter Nettoimporteur von Lithiumkarbonat gewesen.

In der Vergangenheit sei es bereits zu großen Preisschwankungen und kurzfristigen Preispeaks gekommen. Weiter geht die Rohstoffagentur davon aus, dass sich die weiterverarbeitende Industrie insbesondere in Asien noch stärker an der Primärförderung beteiligen werde. Das treffe besonders für chinesische Unternehmen zu, die Vorprodukte zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien produzieren oder selbst in der Zellfertigung aktiv sind. Die in diesen Projekten geförderten Lithium-Mengen stünden dem freien Markt nicht zur Verfügung.

Chile und Australien stellten momentan knapp 80 Prozent der globalen Bergwerksförderung. Bis 2025 werde sich diese Situation zugunsten von Australien, Argentinien und Kanada verschieben. In Bolivien, das ein großes Potenzial habe, hänge es davon ab, ob mittel- bis langfristig eine funktionierende und stabile Lithiumförderung zu etablieren. (anw)