BUND: Fehler im Bericht der Diesel-Expertengruppe

Der Abschlussbericht einer der beim Diesel-Gipfel eingesetzten Expertengruppen weist nach Einschätzung des BUND so schwere Mängel auf, dass die Umweltschützer ihn nicht mittragen. Die an der Expertengruppe beteiligte Organisation hat ein Sondervotum vorgelegt

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(Bild: BUND)

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  • dpa

Protestaktion des BUND vor dem Bundeskanzleramt

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Der Abschlussbericht einer der beim Diesel-Gipfel eingesetzten Expertengruppen weist nach Einschätzung des BUND so schwere Mängel auf, dass die Umweltschützer ihn nicht mittragen. Die an der Expertengruppe beteiligte Organisation hat ein Sondervotum vorgelegt, das der dpa vorliegt. Der Bericht ist seit Dezember 2017 fertig, aber noch nicht veröffentlicht. Es geht um diejenige der vier Expertengruppen, die sich mit der „Optimierung von Antriebstechnologien und alternative Kraftstoffe“ befasst. Zuerst hatte die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Den BUND stört unter anderem die Feststellung, dass die Autohersteller ihre Flottenwerte für CO2 nicht einhalten könnten, wenn die Kunden keine Diesel mehr kaufen. „Dass ein wesentlicher Treiber hoher CO2-Werte aber vor allem der anhaltende Trend zu immer größeren, schwereren und leistungsstärkeren Fahrzeugen ist, bleibt im Bericht unerwähnt“, schreiben die Umweltschützer.

Weiter wehrt sich der BUND dagegen, dass dem Bericht zufolge Diesel, die die neueste Abgasnorm Euro 6d einhalten, „uneingeschränkt empfohlen“ werden können. Das möge mit Blick auf gesundheitsschädliche Stickoxide stimmen, aber mit Blick auf den Klimaschutz müsse „Ziel des Handelns eine Reduktion des Anteils von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren sein“, wie es in dem Sondervotum heißt. Ein weiterer Kritikpunkt sind die aus Sicht der Umweltschützer zu unkritischen Bewertungen von synthetischen und Bio-Kraftstoffen. (mfz)