SPD-Innenpolitiker befürwortet Back-Hacking bei Cyber-Angriffen

Nach Ansicht des SPD-Innenpolitikers Burkhard Lischka ist Deutschland nicht ausreichend gegen Attacken von Cyber-Kriminellen geschützt. Als eine Maßnahme sprach er sich für das Back-Hacking aus.

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Hacker-Angriffe

(Bild: dpa, Frank Rumpenhorst/Archiv)

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Von
  • Oliver Bünte

Deutschland ist nach Einschätzung des SPD-Innenpolitikers Burkhard Lischka nicht ausreichend gegen Attacken von Cyber-Kriminellen auf wichtige öffentliche Infrastruktur wie Krankenhäuser, Energieversorgung oder Logistik gewappnet. Nach einem Bericht der Funke Mediengruppe forderte er eine stärkere Bündelung der Zuständigkeiten und Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden sowie aktives Back-Hacking.

Das bundesdeutsche Cyber-Abwehrzentrum ist im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) angesiedelt. Bundespolizei, nationale Geheimdienste und das Zollkriminalamt arbeiten hier zusammen und bilden ein Informations- und Frühwarnsystem für Cyber-Angriffe. Die Sicherheitsbehörden können derzeit zwar Angriffe zu ihren Urhebern zurückzuverfolgen, das Lahmlegen von angreifenden Servern und das Löschen von gestohlenen Daten auf fremden Servern zur weiteren Gefahrenabwehr sei aber nicht möglich.

Für ein bundesländerübergreifendes, koordiniertes Vorgehen fehle bislang die rechtliche Handhabe, wofür möglicherweise eine Grundgesetzänderung notwendig sei, so Lischka weiter. Dabei zielt er besonders auf die verschiedenen Landeskriminalämter der Polizei sowie die zuständigen Bundesbehörden ab, die die steigende Anzahl von Hackerangriffen jeweils einzeln und nicht in Zusammenarbeit verfolgen würden.

In den Sondierungsgesprächen hatte es zwischen Union und SPD keine konkreten Vereinbarungen zur zukünftigen Ausgestaltung der Cyber-Abwehr gegeben. Innenminister Thomas de Maizière hat dem Bericht zufolge verlauten lassen, dass die Bekämpfung mit Back Hacks beim Bund liegen müsse. Unklar ist, welche Behörde dann den Gegenschlag bei Cyber-Angriffen übernehmen soll. BSI, Bundesnachrichtendienst, Bundesamt für Verfassungsschutz und die Bundespolizei haben bereits signalisiert, die Aufgabe schultern zu können. (olb)